Object: 10 Jahre Wiederaufbau

BUNDESGENDARMERIE 
Von Gendarmerie-Zentraldirektor Franz Nusko. 
N Sicherheitsdienst. 
Eines der guten Wiegengeschenke, die die junge Re- 
publik bei ihrem Entstehen ihr Figen nennen konnte, 
War auch das Gendarmeriekorps. Wenn Oesterreich in 
nr schweren Zeit des Umsturzes nicht in ein völliges 
-haos Zzusammenstürzte, so ist dies nicht in letzter Linie 
der Mmusterhaften pflichtgetreuen Haltung der Gendarmerie 
A Vereine mit den anderen staatlichen Sicherheitsorganen 
7u danken. Sie waren das Bollwerk der staatlichen Ord- 
OR des jungen Staates. Das ganze Land war mit zurück- 
SC ehrten Soldaten überschwemmt, von denen manche, 
an rücksichtslos über jedes Gesetz und jede Anordnung 
traten izend, den Gendarmen mit Waften entgegen- 
der Fa Me den Bahnhöfen mußte die Gendarmerie bei 
und yalnung der heimkehrenden Soldaten mitwirken 
" en . ohne Bewachung verbliebenen Militär- 
stellen Men WW erkstätten, Pulvermagazinen und Berge- 
ür die Sicherung dieser staatlichen Güter sorgen. 
die a wald gesellten sich besondere Aufgaben dazu, 
und Sn a irkung der Gendarmerie bedurften. In ‚Wien 
Aiskisch En meisten Landeshauptstädten arbeiteten 
Unter & “missäre, die reichlich Geldmittel besaßen, 
auf einer Sitzung der ungeordneten Verhältnisse offen 
Gefahr N Sturz der demokratischen Republik hin. Die 
den Nacl De Verwirklichung dieser Pläne wuchs, als in 
Schaft a sn Ungarn und. Bayern die Räteherr- 
konnte. In 6 wenn auch nur vorübergehend, behaupten 
Seite . 5 7>raz waren für Ende April 1919 von dieser 
CNergischen Kuhestörungen geplant, Dem unmittelbaren, 
Absichten inschre ken der Gender die über alle 
Örientien und Pläne der Umsturzler vorzüglich 
durch . We es zu danken, daß die dunklen Pläne 
zunichte tzeitige Verhaftung aller Führer im Keime 
und Mai Semacht werden konnten. Im November 1010 
Ursprun . 920 kam es zu Unruhen kommunistischen 
henhe Sen in I eld ha ch und im Februar 1920 in 
abteilun In allen drei F ällen haben größere Gendarmerie- 
SO vie Kuhe wieder hergestellt. Im Mai 1920 
Angehörige a zahlreiche, auch von auswärts eingetroffene 
teBierung in 1 „kommunistischen Partei die Landes- 
der Stadt k „inz zu stürzen. An verschiedenen Stellen 
und Unruh am es zu großen Menschenansammlungen 
Giner Ge 1 die nur durch das energische Finschreiten 
durch sn el von fast 300 Mann, die 
Yirka 2 St Olkswehrbataillon unterstützt wurde, nach 
Werden ko unden aufreibendsten Dienstes unterdrückt 
Seitens qe noten, Leider kam es bei dieser Gelegenheit 
Sehrauche Sndarmerie und der Volkswehr auch zum 
War nack er Feuerwaffe, ; en 
Gefahr N diesen Ereignissen auch die kommunistische 
führten da Oesterreich im allgemeinen beseitigt, so 
Seiterscher. Ständige Sinken der Krone und dessen Be- 
Watlichen Ort zu einer neuerlichen Bedrohung der 
Üeterun rdnung und Ruhe. Die stetig‘ wachsende 
Bevölke 8 aller Lebensmittel hatte in weiten Kreisen der 
Und Kauen8 eine tiefgehende Erregung gegen Händler 
Sti üfleute wachgerufen. Am stärksten kam diese 
"Mung bei 
8 bei dem sogenannten Kirschenrummel am 
7. Juni 1920 in Graz zum Ausbruch. Zwei Händlerinnen 
vurden die Kirschen gewaltsam geplündert. Blitzschnell 
:erhreitete sich hierauf in der Stadt das Schlagwort einer 
‚brechnung mit den Preistreibern und Schiebern, und 
n den Hauptstraßen und Plätzen sammelte sich einc 
rregte Volksmenge, die sich gewaltsam gegen die ein- 
chreitende Sicherheitswache wandte. Da die Kräfte der- 
;elben nicht mehr ausreichten, um die Ruhe wieder- 
1erzustellen, mußte eine Gendarmerieabteilung von 
0 Mann aufgeboten werden, der es aber erst nach 
\nwendung der Schußwaffe gelang, die Ordnung wieder 
‚erzustellen. 
Aber auch hei den Fisenbahnen, wo die vielen Güter 
Jlier Art eine starke Anziehung bildeten, mußte. die 
zendarmerie in energischer Weise eingreifen. Zum Zwecke 
änes verschärften Sicherheitsdienstes auf den Bahnen 
:am es daher im Dezember 1918 zur Errichtung einer 
igenen Bahngendarmerie, vorerst für die Wiener Bahn- 
öfe, dann aber auch für größere Bahnhöfe außer- 
ıaalb Wiens. Nebst dem Bahngendarmeriekommando für 
lie Wiener Bahnhöfe, welches im Jahre 1925 in den 
stand der Polizeidirektion Wien übernommen wurde, 
‚estand ein Bahngendarmeriekommando in Graz für 
teiermark und in den anderen Bundesländern Bahn- 
yendarmerieabteilungskommandos für ihren Bereich, Diese 
etztgenannten Bahngendarmerieformationen wurden nach 
‚intritt ‚geordneterer Verhältnisse im Fisenbahnverkehr 
ı1ach und nach aufgelöst und ihre Aufgaben den zu- 
tändigen Landesgendarmerieposten übertragen. 
Dagegen fiel der Gendarmerie bei den Kärntner 
Yefreiungskämpfen und bei der Besitznahme 
les Burgenlandes eine vorwiegend militärische 
"ätigkeit zu. In Kärnten hatte die Gendarmerie nicht nur 
‘ijeschon geschilderten schwierigen Aufgaben im Innerndes 
‚andes zu bewältigen, sondern sic hatte auch hervor- 
agenden Anteil an den Abwehrkämpfen, Vorbereitung 
ür die Volksabstimmung, deren Durchführung und 
Viederbesitznahme des so gefährdet gewesenen Gebietes. 
n der Folge kam es zu Einfällen südslawischen Militärs 
n verschiedenen Stellen Kärntens, so besonders im 
ließ- und Jauntal. Die schwachen Gendarmerieposten 
lieser Gebiete wurden vertrieben. Am 2. Dezember 1918 
vurde der erste Versuch zur Befreiung der Stadt Völker- 
narkt unternommen und zu diesem Zwecke als Parla- 
nentär der damalige Landesgendarmeriekommandant von 
Cärnten dorthin entsendet. In dem dem Parlamentär für 
ılle Fälle folgenden Detachement von 300 Mann mit 
„eschützen, Maschinengewehren und Panzerautos befand 
ich auch eine 60 Mann starke freiwillige Gendarmeric- 
hteilung. Schon in den Abendstunden dieses Tages 
‚am es zu Kämpfen mit den südslawischen Kräften, an 
‚elchen auch die Gendarmerie tätigen Anteil nahm. 
Jjieser Kampf war der Auftakt zu zahlreichen Kämpfen, 
zie solche sich im Laufe der letzten Wochen des Jahres 
918 zwischen eingedrungenen Südslawen und den ein- 
elnen Gendarmerieposten entwickelten. Lebhafte und 
rfolgreiche Kämpfe leiteten aber auch das Jahr 1910 
in. Es kam so zu erbitterten Kämpfen, die auf beiden
	        
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