XXL RGI und USSR,
Eine ungeheure Rolle spielt in der Entwicklung der RGI und
der internationalen revolutionären Gewerkschaftsbewegung das un-
anterbrochene Wachstum der Sowjetunion. Die Verbindung der Roten
Gewerkschafts-Internationale mit dem Lande der proletarischen Dik-
latur geht nicht nur auf den Ort der Entstehung der RGI. zurück, und
auch nicht lediglich darauf, daß die stärkste RGI.-Sektion sich auf dem
Boden der USSR, befindet, sondern hauptsächlich auf den Umstand,
daß der sozialistische Aufbau die kapitalistische Stabilisierung unter-
höhlt, die Unhaltbarkeit der kapitalistischen Beziehungen erhöht, und
lie internationale Arbeiterbewegung revolutioniert.
In unermüdlicher Spannung richten sich die Blicke der Arbeiter-
bewegung der ganzen Welt auf die Sowjetunion, denn die Arbeiterklasse
weiß, daß der heutige Tag in der Sowjetunion ihr eigenes Morgen ist.
Die Arbeiter, denen viele Jahre hindurch eingetrichtert wurde, der
Sozialismus sei eine schädliche Utopie, die Oktoberrevolution ein
Abenteuer und die Diktatur des Proletariats in der Sowjetunion eine
Farce, die Proletarier, denen man weis machen wollte, daß die Be-
‚ölkerung der Sowjetunion restlos dem Hungertod preisgegeben sei,
laß das Wirtschaftsleben durch Aufhebung des privaten Bodenbesitzes,
des Privatbesitzes an Produktionsmitteln und Tauschwerten, lahm-
gelegt worden sei — sie überzeugen sich von Tag zu Tag immer mehr
davon, daß die USSR., nicht nur die Schwierigkeiten überwunden
hat, sondern sogar rasche Fortschritte macht, Mag die Sozialdemo-
kratie die Sowjetunion auch noch soviel verleumden, sie kann
der Arbeiterschaft dennoch nicht beweisen, daß das Wachstum der
Sowjetunion Rückgang und Verfall seiner Wirtschaft bedeute. Sie
kann es um so weniger, als der einfache Arbeiter Vergleiche anstellt
zwischen den Erfolgen der eigenen „Arbeiter“ -Regierungen und der
Arbeiter- und Bauernregierung der Sowjetunion. Er muß sich un-
bedingt die Frage stellen: Warum ist die „Prosperität‘“ in meinem
zigenen Lande mit einer Verlängerung des Arbeitstages auf neun
und zehn Stunden verbunden und die „chronische Krise” in der
JSSR. mit einer Verkürzung des Arbeitstages auf sieben Stunden?
Warum sinkt die Lebenshaltung der Arbeiter in den kapitalistischen
Ländern ununterbrochen, während das Lebensniveau der Arbeiter
in der Sowjetunion ununterbrochen steigt? Das alles stellt die
alten Begriffe und Vorstellungen auf den Kopf, das alles revolu-
tioniert und wühlt immer mehr neue Arbeiterschichten auf, die sich
der Sowjetunion zuwenden und der II, und Amsterdamer Inter-
nationale den Rücken kehren, was auch eine Wendung in Richtung
der RGI bedeutet, Es ist durchaus kein Zufall, daß der inter-
aationale Reformismus die Komintern und RGI stets mit dem
5owjetstaat in Verbindung bringt. Unsere Feinde wollen den Be-
weis für das Vorhandensein einer formellen Verbindung, einer
zn