Full text: Über die Production und Besteuerung des Rübenzuckers im Zollverein

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Ueber die Production und Besteuerung des 
Rübenzuckers im Zollverein. 
Von 
Prof. Haussen. 
Nach einem Vorfrage, welchen der Verfasser in der Sitzung des landw. Pro 
vinzialvereins zu Göttingen am 13. Mai 1857 über diesen Gegenstand gehal 
ten hat. 
Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts machte der Berliner Che 
miker Marggraf die ersten Versuche, ans verschiedenen einheimischen 
Pflanze,e die süßen Bestandtheile zu extrahiren. Bei der geringen Zu 
ckerausbeute gerieth die Sache bald wieder in Vergessenheit, bis etwa 50 
Jahre später ein anderer Berliner Chemiker, Achard, den Gedanken wie 
der aufnahm und zur Ausführung brachte. Er überzeugte sich, daß 
die Runkelrübe den meisten Zucker liefere und legte die erste Fabrik auf 
dem, ihm vom Könige von Preußen geschenkten Gute Cunnern in Schle 
sien an. 
Obgleich man es damals in Schlesien nur bis zu drei Procent 
Zuckerertrag brachte, so gewann die Fabrikation doch eine unvorhergese 
hene Bedeutung durch die napoleonische Contiuentalsperre, während wel 
cher das Pfund Zucker einen Thaler und darüber kostete. Die bedeu 
tendsten französischen Chemiker wurden nach Schlesien geschickt, um die 
deutsche Erfindung nach Frankreich zu verpflanzen, wo diese Industrie 
ihre weitere technische Ausbildung erhielt, so daß später Deutschland von 
Frankreich lernte. Das Aufhören der Continentalsperre nach wiederer 
langtem europäischen Frieden mußte die Rübeuzuckerfabrikation in Frank 
reich wie in Deutschland erschüttern. Aber in Frankreich konnte dieser
	        
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