Full text: Fünf Jahre deutscher Kolonialpolitik

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^ŗf. Da die dortige Kolonialbehörde in die Lage kam, in 
erster Zeit schon infolge von Mißachtung der Schutzverträge 
nachdrückliche Machtmittel durch den Dienst der Marine zu 
Zeigen, da heute auch bereits die Ausgaben durch die Einnahmen 
gedeckt zu werden beginnen und durch Erhöhung des Brannt 
weinzolles, wenigstens auf das Maß der in benachbarten eng 
lischen Gebieten angewandten Steuersätze, noch leicht vermehrt 
und zum Besten des Landes verwendet werden könnten, da 
namentlich die dort angesessenen großen Handelshäuser in er 
freulicher Weise jetzt auch den Plantagenbau als Grundlage 
eines dauernden Handelsumsatzes fördern, so kann man von 
diesen westafrikanischen Gebieten sagen, daß sie im ganzen 
in einer klaren und normalen Bahn sich bewegen. Den nicht 
erfolglosen Versuch, maßlosem Kreditgeben an die Eingeborenen 
Zu steuern, hat die Kolonialbehörde leider wieder fallen lassen, 
und nachdem man das native law wohl etwas vorschnell auf 
gehoben, bedarf es noch mancher Ergänzung zur Ordnung der 
Verhältnisse. Mehrere Vonseiten der Neichsregierung ausge 
führte Erforschungen des Hinterlandes haben nicht ungünstige 
Aussichten für die spätere Erweiterung des Schutzgebietes 
ergeben, die doppelten Wert haben werden, wenn die Neichs- 
regierung mit Nachdruck aus den mit England bezüglich des 
Aiger und seiner Nebenflüsse getroffenen Vereinbarungen besteht. 
Sehr verschieden sind die Ansänge unserer o st a fri kan i- 
fchen Erwerbungen. Ein jugendliches Abenteuer legte den 
Grund zu denselben. Auf dem Höhepunkte kolonialer Begei 
sterung hatte sich in Berlin eine „Gesellschaft für deutsche 
Kolonisation", unterschieden, ja in einem gewissen Gegensatz 
su dem schon Ende 1882 gegründeten „Deutschen Kolonial- 
t^erein", gebildet. Unter der Führung eifriger und talentvoller 
lunger Männer verlangte man in diesem Kreise sofort nach 
kolonialpolitischen Thaten". Einige Mittel wurden gesammelt
	        
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