Full text: Fabrikorganisation, Fabrikbuchführung und Selbstkostenberechnung der Firma Ludw. Loewe & Co. Actiengesellschaft, Berlin

50 
Die Betriebsbuchführung. 
Die Arbeitsbegleitkarte. 
Die in Formular 34 abgebildete Arbeitsbegleitkarte dient, wie der 
Name sagt, dazu, das Arbeitsstück durch die Werkstätten zu begleiten. 
Wie notwendig diese Karte ist, geht aus folgenden Gründen hervor: 
1. bei der großen Menge von einzelnen Arbeitsstücken, von denen sehr 
viele sich täuschend ähnlich sind, muß es selbst dem erfahrensten 
Meister oft schwer fallen zu erkennen, zu welcher Order oder 
Maschine ein Teil gehört; die Karte jedoch gibt sofort Aufschluß 
hierüber; 
2. die Karte verhütet, daß die Arbeiter bei Eintragung der auf eine 
Arbeit verwendeten Zeit in die Akkord- und Zeitscheine Arbeitsstück 
und Bestellnummern verwechseln; 
3. die Karte trägt die Nummer der Zeichnung, nach welcher zu arbeiten 
ist, und erleichtert somit das Auffinden der Zeichnung; 
4. da die Arbeiter, welche an den Arbeitsstücken arbeiten, ihren Namen 
in die Karte einzutragen haben, so kann sich der Revisor bei etwaiger 
Beanstandung der Arbeit sofort an den richtigen Mann wenden; 
5. die Karte bietet den Revisoren Raum, den Befund der Arbeit zu 
bescheinigen; 
6. durch die Karte wird vermieden, daß die Arbeitsstücke verschiedene 
Benennungen erhalten; 
7. durch die Karte kann man eilige Orders und solche, die mit garan 
tierter Lieferfrist angenommen sind, kennzeichnen, indem man für 
solche Arbeitsstücke Begleitkarten in besonderen Farben verwendet; 
8. bei der Inventuraufnahme kann auch ein nicht technisch vorgebil 
deter Angestellter oder Arbeiter die Aufnahme vornehmen, da die 
Karte alle Daten, die zu notieren nötig sind, nachweist. 
Die Begleitkarten sind zusammenlegbar, damit die mit Bleistift ge 
machten Notizen durch das öftere Anfassen nicht verwischt werden. Die 
Aufschrift auf der Vorderseite, welche im Lohnbureau gemacht wird, ist 
dagegen mit Tinte geschrieben. 
Zu einer Maschine resp. zu einer Serie von Maschinen, die auf eine 
Vorratsorder angefertigt werden, sind so viel Begleitkarten nötig, als eine 
Maschine verschiedene in den Werkstätten herzustellende Teile hat. Für 
Normalien z. B., die vom Vorrat genommen werden, sind natürlich Begleit- 
karten nicht erforderlich. 
Die Begleitkarten werden vom Lohnbureau des Maschinenbaues aus 
gestellt und in das Materialsammellager des Maschinenbaues weitergegeben, 
wohin sämtliches Material zu liefern ist, bevor es im Maschinenbau ver 
arbeitet wird. Hier bleiben die Karten liegen, bis die Werkstätten das 
Material zugeschickt bekommen, um dann das Material auf seinem Weg 
durch die Werkstätten zu begleiten. Zu den kleinen Aufträgen werden 
ebenfalls Begleitkarten ausgestellt, und zwar entsprechend dem Text der 
kleinen Orderbücher.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.