I
Erstes Kapitel.
Ueber die Technik und die Oekonomie der Förderung.
Die Förderung 1 ) umfasst den Transport der durch die
Häuerarbeiten gewonnenen Kohle, und zwar den Transport vom
Gewinnungsorte bis zu den oberirdischen Weiterverarbeitungs
oder Weitertransport-Einrichtungen. Wir wollen zuerst die hierbei
verwendeten F ördermaterialie n betrachten und dann die
einzelnen Förderungen. Bei diesen ergibt sich eine natür
liche Teilung in Grubenförderung (I), d. h. die Förderung in der
Grube bis zum sog. Füllorte, d. h. dem unteren Ende des Schachtes,
weiter in Schachtförderung (II), d. h. die (senkrechte = saigere)
Förderung vom Füllorte bis zur Hängebank, dem oberirdischen
Endpunkte des Schachtes, zuletzt in Tagesförderung (III), also
dem Abtransporte von der Hängebank.
A. Die Fördermaterialien.
Sie setzen sich zusammen aus den Förderwagen (i) und
den Förderbahnen (2).
I. Bei geringer Entfernung wird die Kohle mit Handkarren
transportiert, bei grösserer mit den sog. Hunden d. h. Förder
wagen mit Spurkranzrädern, die auf Schienen laufen. Diese
letzteren sind weitaus die wichtigsten, sie sollen daher im folgenden
allein in Betracht gezogen werden. Die Förderwagen bestehen
teils aus Holz, teils aus Eisen, ihr Gewicht ist verschieden. In
Saarbrücken schwankt es zwischen 265 bis 346 kg mit ca. 0,57
1 ' Vgl. allgemein z. B. Köhler, Katechismus der Bergbaukunde (Webers Kate
chismen) 4. Abschnitt S. 123 ff. Sodann für das Ruhrgebiet speziell den V. Bd. des
grossen Werkes über die Entwicklung des niederrheinisch-westfälischen Steinkohlen
bergbaues in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Berlin bei Springer); zitiert
im folgenden als »Entw.«.
Zeitschrift für die ges. Staatswissensch. Ergänzungsheft 19. I