Einstreumittel für Stallmist.
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und Drahtgewebe vollkommen benetzt. Nach 5 Minuten dauerndem Abtropfen auf
einem Drahtgestell wägt man den Würfel mit einer untergelegten Schale. Die
durch Kochen mit Wasser gesättigte Torfstreuprohe wird nach dem Erkalten in
den Würfel gebracht und derselbe wiederum nach 5 Minuten langem Ah tropfen mit
der zugehörigen Schale gewogen. Die Gewichtszunahme ist gleich der Summe des
Gewichtes der angewendeten Torfstreuprohe und des von ihr aufgenommenen
Wassers.
Zur Herstellung der Drahtgewehewürfel kann man, wenigstens für die Unter
suchung von guter, also wenig erdige Masse enthaltender Torfstreu, die feine Draht
gaze benutzen, 1 ) wie sie für die Feinmehlsiehe hei Thomasphosphatmehl-Untersuchungen
verwendet wird; eine Einlage von Filtrierpapier ist bei diesen nicht nur unnötig,
sondern sogar dem schnellen Abläufen hinderlich. Man muß nur dafür sorgen,
daß das Drahtgewebe stets fettfrei bleibt, da es sich sonst nur unvollkommen mit
Wasser benetzt.
Das Wasseraufsaugungsvermögen des Stoffes wird für einen Gehalt von 30 °/ 0
Wasser berechnet, da gute Torfstreusorten keinen wesentlich höheren Gehalt an
Feuchtigkeit haben sollen.
Angenommen, eine Torfstreu enthält 28,46 °/ 0 Wasser oder 71,55 °/ 0 Trocken
substanz; 10 g der Streu = 7,155 g Trockensubstanz nehmen so viel Wasser auf, daß
sie nach der Sättigung im ganzen 78,8146 g wiegen; es haben daher 7,155 g
Torfstreu-Trockensubstanz 78,8145 — 7,1550 g = 71,6595 g Wasser aufgenommen,
71 6595 x 100
folglich vermögen 100 g Torfstreu-Trockensubstanz —■’■■■„ = 1001,5 g Wasser
(,loo ’ °
oder Torfstreu von 70°/ o Trockensubstanz = 70X __ so = 671 g Wasser
aufzunehmen, d. h. ein Gewichtsteil wasserfreie Torfstreu absorbiert die 6,7-fache
Menge Wasser.
Für die wirklich untersuchte Torfstreu mit 28,45 °/ 0 Wasser berechnet sich
das Wasseraufsaugungsvermögen für 100 g zu 71 ’ 65 lOQ 1001 ’ 5 = 716 ’ 6 ~ 28 ’ 45 = 688 ’ 2 S
oder ein Gewichtsteil dieser Torfstreu vermag die 6,9-fache Menge Wasser auf
zunehmen.
3. Der Stickstoff wird wie üblich nach Kjeldahl (vergl. unter „Dünge
mittel“ S. 136) bestimmt, indem man wie bei Torfstreu und hinreichend fein
pulverigen Stoffen direkt 2—3 g, bei grobstengeligen Massen eine größere Menge
erst vorher bei 50—60° trocknet, zurückwägt, mittels der Schrotmühle zerkleinert
(vergl. unter „Futtermittel“), hiervon 2—3 g nimmt und den Gehalt der luft
trocknen Masse an Stickstoff auf ursprünglichen Wassergehalt umrechnet oder indem
man nach S. 131 unter b verfährt.
4. Zur Bestimmung von Asche und Sand werden 5—10 g der gut ge
mischten bezw. zerkleinerten Masse wie üblich verascht (vergl. unter „Moorboden“
bezw. „Pflanzenasche“) und in der Asche, wenn nötig, der Gehalt an Sand und Ton
in der Weise bestimmt, daß man die Asche in kochender Salzsäure löst, filtriert,
auswäscht, den Rückstand von dem Filter in eine Schale spült, hinreichend mit
einer Lösung von Natriumkarbonat auskocht, durch dasselbe Filter filtriert, aus-
wäseht und den Rückstand nach dem Trocknen glüht und wägt.
Gute Torfstreu soll nicht mehr als 2 °/ 0 Asche enthalten.
Etwaige weitere Bestandteile in der Asche werden wie bei „Pflanzenasche“
(siehe dort) bestimmt,
J ) Glattes Gewebe No. 100, zu beziehen von Amandus Kahl in Hamburg.