Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

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Asche von Pflanzen, tierischen Stoffen und Brennstoffen. 
s) Schwefelsäure. 100 ccm der Lösung werden zum Kochen erhitzt und 
darin die Schwefelsäure in üblicher Weise mit Chlorharyum gefällt, bis kein 
Niederschlag mehr erfolgt; man läßt erkalten, filtriert, ohne den Niederschlag auf 
zurühren, kocht ihn einmal mit Salzsäure auf und bringt ihn dann aufs Filter usw. 
Für genaue Bestimmungen der Schwefelsäure verwendet man die unter Zusatz von 
Natriumkarbonat und etwas Natronlauge dargestellte Asche nach b unten oder ver 
fährt noch sicherer nach dem Vorschläge von Tollens und Barlow (S. 199). 
£) Alkalien. Kali und Natron werden in der (selbstredend ohne Zusatz 
von Natriumkarbonat) hergestellten Asche nach Abscheidung der Schwefelsäure 
nach S. 29 getrennt und bestimmt, jedoch muß vor dem Zusatz von Ammoniak und 
Ammoniumkarbonat noch mehr oder weniger Eisenchlorid zugesetzt werden, um 
auch alle Phosphorsäure zu entfernen. Oder man macht nach B. Tollens (1. c.) 
mit chemisch reinem (alkalifreiem) Barythydrat alkalisch, kocht auf, filtriert und 
beseitigt auf diese Weise Eisenoxyd, Magnesia, Schwefelsäure und Phosphorsäure; 
das Filtrat wird durch Zusatz von festem Ammoniumkarbonat, Kochen und Filtrieren 
von Baryt und Kalk befreit, das Filtrat hiervon mit Salzsäure neutralisiert, in einer 
Platinschale eingedampft, nach dem Eintrocknen vorsichtig erhitzt, bis keine 
Salmiakdämpfe mehr fortgehen, der Rückstand in wenig Wasser gelöst, durch ein 
kleines Filter in eine gewogene Platinschale filtriert, hierin eingedampft, schwach 
geglüht, gewogen und in dem Rückstand von Chlorkalium + Chlornatrium das 
Chlorkalium wie üblich bestimmt (vergl. S. 29 u. 30). 
b) Bestimmung der Säuren der unter Zusätzen dargestellten Asche. Cl) In der 
durch Veraschen mit Natriumkarbonat nach 2. b S. 197 dargestellten 
Asche. Man löst die Asche unter Bedecken der Platinschale — oder wenn man die 
Asche mit Wasser in eine größere Porzellanschale gespült hat — unter Bedecken dieser 
mit einem ührglase in Salpetersäure, verdünnt mit Wasser, läßt einige Stunden 
in gelinder Wärme stehen, filtriert auf ein bestimmtes Volumen (etwa 200 ccm) 
und fällt in der einen Hälfte das Chlor mit Silberlösung, in der anderen Hälfte 
erst die Schwefelsäure mit Baryumnitrat und im Filtrat davon die Phosphor 
säure nach dem Molybdänverfahren (S. 150), oder man fällt in der einen Hälfte 
erst die Schwefelsäure mit chlorfreier Baryumnitratlösung und im Filtrat das Chlor 
mit Silberlösung, in der anderen Hälfte die Phosphorsäure nach dem Molybdänverfahren. 
Über die Untersuchung von Aschen bei Pflanzenbeschädigungen durch saure 
Gase (Rauch- oder Fabrikgase) vergl. weiter unter Abschnitt „Beschädigung der 
Pflanzen durch Rauch und Staub“. 
ß) Untersuchung der unter Zusatz von Barythydrat dargestellten 
Asche. Hat man die Asche unter Zusatz von Baryt dargestellt, wie es bei den an 
Kieselsäure oder an phosphorsauren Alkalien reichen Aschen zu ge 
schehen pflegt, so behandelt man sie wie oben (S. 200 unter 3. a ß) mit kon 
zentrierter Salpeter-Salzsäure und dampft die Lösung bis zur Trockne ein. Die 
nach dem Eintrocknen unlöslichen Stoffe (Kieselsäure, Sand, schwefelsaures Baryum 
und Kohle) werden mehrmals mit chemisch reinem kohlensauren Natrium unter 
Zusatz von etwas Ätznatron ausgekocht, die zurückbleibende Masse auf einem vor 
her getrockneten und gewogenen Filter gesammelt und ausgewaschen, hierauf mit 
verdünnter heißer Salzsäure ausgezogen, wieder ausgewaschen (die salzsaure Flüssig 
keit ist in einem besonderen Gläschen aufzufangen), bei 110° getrocknet, gewogen 
und nach dem Verbrennen der Kohle abermals gewogen. Die Kieselsäure findet 
man nach Abscheidung aus der alkalischen Flüssigkeit durch direkte Wägung, so 
wie die Schwefelsäure in dem Filtrat von der Kieselsäure durch Ausfällen mittels 
Chlorbaryums.
	        
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