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Asche von Pflanzen, tierischen Stoffen und Brennstoffen.
4. Bei der Berechnung und Zusammenstellung der Ergebnisse einer ausführ
lichen Aschenuntersuchung hat man die prozentigen Verhältnisse der einzelnen Aschen-
hestandteile sowohl mit Einschluß der gefundenen Kohlensäure, Kohle und sandigen
Masse in Prozenten der Rohasche, als auch nach Abzug dieser Bestandteile in
Prozenten der Eeinasche anzugehen.
II, Asche tierischer Stoffe.
Tierische Stoffe, namentlich solche, welche vor dem Verkohlen zuerst schmelzen,
sind sehr schwierig zu veraschen, und es gelingt oft nur unter Anwendung be
sonderer Zusätze, die kehligen Teilchen aus der Asche völlig zu entfernen. Es muß
jedoch stets der Versuch gemacht werden, das Einäschern womöglich ohne Zusätze
zu bewirken, wenn dieses ohne wesentliche Verluste und Veränderungen der Aschen-
hestandteile geschehen kann. Die Stoffe werden zuerst immer in einer Platinschale
verkohlt, wobei man die Hitze, um ein Schmelzen der Masse zu verhüten, nur langsam
steigern darf. Wenn die Verkohlung so weit stattgefunden hat, daß beim Behandeln
mit Wasser das letztere nicht mehr gefärbt wird, so zerstößt man die Kohle zu einem
gröblichen (nicht feinen) Pulver, kocht und wäscht anhaltend mit Wasser aus. Der
kohlige Rückstand wird hierauf getrocknet und in der Schale unter Anwendung
eines'schwachen Sauer Stoff Stromes, wie oben (S. 195) angegeben ist, bei anfangender
Rotglühhitze vollends verbrannt. Unter Umständen muß man das Auslaugen mit
Wasser und Erhitzen in der Muffel mehrmals wiederholen, bis die letzten Anteile
der Kohle völlig verbrennen.
Zur genauen Bestimmung des Chlors, Schwefels und der Phosphor
säure verfährt man nach 2. b S. 197 u. ff.
Die Asche tierischer Stoffe enthält zuweilen auch nicht unbedeutende Mengen
von cyansauren Salzen. Man zerstört dieselben am einfachsten, indem man die
Asche mit Wasser befeuchtet und hierauf allmählich zum Glühen erhitzt. In der
Regel genügt ein einmaliges Befeuchten usw., um die cyansauren Salze in kohlen
saure umzu wandeln.
Die Untersuchung der Asche auf die einzelnen Bestandteile geschieht genau
wie unter 3. (S. 200 u. ff.) beschrieben ist.
III. Asche der Brennstoffe.
Die Asche der Brennstoffe wird, insofern sie nur als Düngemittel in Be
tracht kommt, ausschließlich auf die in konzentrierter kochender Salpeter-Salzsäure
löslichen Bestandteile untersucht; der nach dem Eindampfen mit dieser verbleibende
unlösliche Rückstand wird, nachdem er mit einer konzentrierten Lösung von
kohlensaurem Natrium mehrmals ausgekocht worden ist, um die Kieselsäure zu
bestimmen, nicht weiter berücksichtigt, sondern nur als Ganzes gewogen und als
„Unlösliche Substanz“ in Rechnung gebracht.
1. Die Untersuchung der Holzasche wird fast genau in derselben Weise aus
geführt, wie eine an kohlensauren Salzen reiche reine Pflanzenasche. Man nimmt
jedoch eine etwas größere Menge (5—10 g) in Arbeit, behandelt diese mit Königs
wasser, dampft bis zur Trockne ein, kocht den Rückstand, nachdem er mit
konzentrierter Salzsäure angefeuchtet worden ist, mit Wasser aus, verdünnt die
Lösung bis auf 1000 ccm und bestimmt in aliquoten Teilen der Lösung die einzelnen
Bestandteile, wie unter 3. (S. 200 u. ff.) angegeben ist.
2. Die Torfasche und mehr noch die Braun- und Steinkohlenasche
sind durchweg sehr arm an Phosphorsäure und Alkalien. Man muß daher für die