Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

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Untersuchung von Boden. 
Der Verband landwirtschaftlicher Versuchs-Stationen im Deutschen Reiche hat 
für die Ausführung der mechanischen Untersuchung des Bodens sich im wesentlichen 
einem Verschlage von J. K ti hn angeschlossen und nachfolgende Vereinbarung getroffen: x ) 
a) Die zu untersuchende Bodenprobe wird in möglichst frischem Zustande soweit 
zerkleinert, daß bei dem späteren Sieben auf einem 5 mm-Siebe nur Steine 
Zurückbleiben. Sie wird dann gleichmäßig an einem vor Staub geschützten 
Orte ausgebreitet, bis sie lufttrocken geworden ist. Hierauf wird sie gewogen 
und durch ein 5 mm-Sieb getrennt. Die auf dem Siebe verbleibenden Steine 
(> 5 mm) werden durch aufgegebenes Wasser von anhängenden Erdteilen 
gereinigt und in lufttrockenem Zustande gewogen. Das Gewicht derselben 
wird in Prozenten des Gesamtbodens ausgedrUckt. 
b) Der durch das 5 mm-Sieb gefallene Boden besteht aus gröberen Gesteins 
trümmern und aus der Feinerde « 2 mm). Die ersteren werden bei 
Schwemmlandsböden als Kies, bei Verwitterungsböden als Grus bezeichnet 
und zwar; 
a) Korngröße. 
Durchmesser in mm: 
Über 5 
„ 5-2 
2—1 
1—0,5 
Feinende \ „ 0,5—0,2 
Unter 0,2 
b) Bezeichnung. * 2 ) 
als Steine (Grus, Kies). 
„ Grand. 
„ sehr grober Sand. 
„ grober Sand. 
„ mittelkörniger Sand. 
„ feiner Sand. 
Abschlämmbare Teile (sehr feiner Sand, Mineralstaub, Ton usw. 
Die abschlämmbaren Teile sind durch das Mikroskop auf ihren Gehalt 
an größeren und kleineren Quarzstaubkörnchen, Glimmer, Tonteilen usw. zu 
untersuchen. 
c) Zur Ausführung der Untersuchung werden von dem durch das 5 mm-Sieb ge 
fallenen steinfreien Boden bei feinerdigerer Beschaffenheit desselben 
50 g, bei kies- oder grus reicherem Boden 100 g verwendet und zunächst in einer 
Porzellanschale mit einem halben Liter Wasser unter häufigem Umrilhren mittels 
eines Spatels so lange in gelindem Sieden erhalten, bis alle Bodenteilchen 
völlig zerkocht sind. Nach genügendem Erkalten gibt man die zerkochte 
Bodenmasse durch ein 2 mm-Sieb in einen Kühnschen Schlämmzylinder 
ursprünglicher Konstruktion (Fig. 4, S. 7) (Höhe 30 cm, lichte Weite 8,5 cm, Ent 
fernung des 1,5 cm weiten Tubus vom Boden = 5 cm). Der auf dem Siebe zurück- 
bleibende Rückstand wird Uber dem Zylinder sorgfältig mit der Spritzflasche 
abgespült und dann an der Luft getrocknet. Durch ein 3 mm-Sieb wird der- 
') Landw. Versuchs-Stationen 1892, 42, 154; 1893, 43, 335. 
2 ) J. Kühn hatte folgende Vorschläge gemacht, die aber vom Verbände in obiger 
Weise abgeändert worden sind: 
Korngröße: mm Durchmesser. Bezeichnung. 
Über 5 
. . . . Steine. 
„ 5-3 . 
. . . . grober Kies oder Grus. 
„ 3-2 . 
. . . . feiner Kies oder Grus. 
2-1 . 
. . . . sehr grober Sand (Grand). 
„ 1-0,5 . 
. . . . grober Sand. 
„ 0,5—0,25 
. . . . feiner Sand. 
Unter 0,25 
. . . . sehr feiner Sand. 
Abschlämmbare Bestandteile (Quarzstaubkörnchen, Glimmer, Tonteilchen usw.).
	        
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