Untersuchung der Mineralböden.
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selbe in groben Kies oder Grus (5—3 mm) und in feinen Kies oder
Grus (3—2 mm) getrennt und jeder Teil für sich gewogen.
d) Zu der in den Zylinder gelegten, ausschließlich aus Peinerde « 2 mm) bestehenden
Masse gibt man so viel Wasser zu, daß dasselbe bis zu der 2 cm unter dem Baude des
Zylinders angebrachten Marke reicht, und rührt mit einem glatten Holzstab etwa
1 Minute lang gründlich um. Dann zieht man den Bührstab schnell heraus und
läßt das von ihm abfiießende Wasser in den Zylinder tropfen. Diesen läßt man
10 Minuten lang ruhig stehen, zieht dann den Stopfen aus dem Tubus und läßt das
trübe Wasser ablaufen, wobei man eine Probe in einem Beagenzglase auffängt.
Letzteres wiederholt man bei jedem folgenden Aufschlämmen und vereinigt die gleich
großen Proben in einem Becherglase. Nach Beendigung des Schlämmens wird der
Inhalt des letzteren abfiltriert, die auf dem Filter bleibende Masse innig gemischt
und zur mikroskopischen Untersuchung verwendet.
Nach jedem Absohlämmen schließt man den Tubus wieder,
wobei man stets sorgfältig darauf achtet, daß der Stopfen genau
mit der inneren Wand des Zylinders absohneidet. Daun füllt
man bis zur Marke, rührt um und läßt auch bei jedem folgenden
Abschlämmen 10 Minuten lang ruhig stehen, um dann ablaufen
zu lassen, wieder aufzufüllen und so lange damit fortzufahren, bis
nach 10 Minuten langem Stehen über dem Tubus keine schwebenden
Bodenteilohen mehr wahrzunehmen sind.
e) Der im Sohlämmzylinder zurüokbleibende Sand wird mit Hilfe
der Spritzflasche in eine Porzellanschale gebracht und auf dem
Wasserbade zur völligen Trockne eingedampft. Damit der Sand
die Luftfeuchtigkeit wieder anzieht, läßt man die Schale etwa
24 Stunden an einem vor Staub geschützten Orte stehen und
wägt dann zunächst den gesamten Sand. Hierauf siebt man erst
durch das 1 mm-Sieb, dann durch das 0,5 mm-Sieb und das
0,26 mm-Sieb, um so das Gewicht des sehr groben Sandes *■ kuünscher
oder Grandes (2-1 mm), des groben Sandes (1-0,5). des Sohlammzylmder.
feinen Sandes (0,5—0,25) und des sehr feinen Sandes
«0,26) zu erhalten. Es sind hierbei ausschließlich Eundlochsiebe zu verwenden.
Eine bei dem Vergleiche mit dom Gesamtgewicht des Sandes durch Verstäuben beim
Sieben sich ergebende Differenz ist dem „sehr feinen Sande“ zuzurechnen. Die ge
fundenen Gewichtsmengen von Kies oder Grus und Sand sind in Prozenten des
steinfreien lufttrockenen Bodens auszudrüoken. Die Menge der ab-
schlämmbaren Teile ergibt sich aus der Differenz zwischen dem ursprünglichen
Gewichte des zur Untersuchung verwendeten steinfreien lufttrocknen Bodens (50 oder
100 g) und dem Gewicht von Kies oder Grus und Sand. —■ Dem Ergebnis der Schlämm
analyse ist immer das Ergebnis der mikroskopischen Untersuchung hinzuzufügen.
Findet eine eingehendere Feststellung der mineralogischen Beschaffenheit der Fein
erde nicht statt, so ist doch stets schätzungsweise anzugeben, in welchem Ver
hältnis größere Quarzstaubkörnchen im Vergleich zu den feineren
Gemengteilen in den abschlämmbaren Teilen der untersuchten Boden
probe vorhanden sind.
Neben dem Kühnschen Schlämmzylinder wird auch der Wagner sehe Sehlamm
zylinder (Mg. 5, S. 8), welcher eine Modifikation des Kühnschen Schlämmzylinders ist,
empfohlen. Derselbe besteht aus einem Glaszylinder von 8 cm Weite und 30 cm
Höhe, welcher mit einer Messingklappe verschlossen ist. Durch diese Messingklappe
führt ein Heberrohr von Messing und ein Anblasrohr.
Bei dem Gebrauche werden 50 g Feinerde (vergl. S. 6) in den Zylinder gebracht,
der Zylinder bis zur Marke mit Wasser gefüllt, eingesohüttelt und 30 Minuten stehen ge
lassen. Hierauf wird der Messingdeckel mit Heber und Anblasrohr aufgesetzt, das Heber
rohr bis oben auf den Absatz eingetaucht, durch Anblasen gefüllt und die über dem Nieder