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Untersuchung von Boden.
schlag stehende Flüssigkeit abiließen gelassen.. Das Füllen des Apparates mit Wasser,
Durchsohütteln und Ahfließenlassen wird so oft wiederholt, bis die ablaufende Flüssigkeit
fast klar erscheint. Der im Zylinder verbleibende Rückstand (Staubsaud) wird in eine
Porzellanschale gespült, getrocknet und gewogen.
Neben diesen beiden Schlämmapparaten gibt es noch eine große Reihe anderer,
welche entweder, wie der Kühnsche und Wagner sehe Apparat, auf dem Grundsätze
beruhen, die gröberen Teile von den feineren durch ihre verschiedene Fall
geschwindigkeit im ruhenden Wasser zu trennen
(Sedimentier- und Dekantierapparate) oder die
Trennung durch einen auf steigenden Wasserstrom
zu bewirken (Spül- oder Sohlämmapparate). Zu den
Apparaten ersterer Art gehören außer den genannten:
die Schlämmflasche von v. Benningsen, der Sedi
mentier- oder Schlämmzylinder von Knop, der
Apparat von Appiani 1 ) und derjenige von Fadejeff
bezw. William. * 2 ) Zu, der Gruppe der Spül
apparate gehören die Apparate von Nobel,
Fr. Schulze, Schöne und Hilgard.
Außer dem Kühnschen und Wagnerschen
Apparat ist in Deutschland wohl nur noch der
Schöne sehe Sohlämmapparat vorwiegend in Gebrauch,
und soll daher dieser auch hier nur noch eingehender
beschrieben werden. Bezüglich der übrigen Schlämm
apparate verweise ich auf F. Wahnschaffes An
leitung zur wissenschaftlichen Bodenuntersuchung,
Berlin 1903, 2. Auflage, bezw. auf die sonst an
gegebene Literatur.
Der Scliönesche Schlämmapparat wird zweckmäßig in folgender Weise
zusammengestellt:
1. Aus einem möglichst flachen, 30—40 1 fassenden Wasserkasten A (Fig. 6, S. 9),
der in einer Höhe von etwa 2—3 m über dem Sohlämmapparat angebracht sein muß;
2. aus einem Tisch B von Vs m Höhe, mit .2 Öffnungen zur Aufnahme für die beiden
Schlämmtrichter;
3. aus einem 6—8 1 fassenden starkwandigen Standglase C;
4. aus dem eigentlichen Schlämmapparate mit den beiden Schlämmtrichtern E und D,
dem Piezometer F und der Verbindungsröhre G. Die beiden Trichter E und D sind konisch
geformte Glasgefäße, deren unterer Teil halbkreisförmig gebogen in aufwärts geführte
Röhren a, und a -sich fortsetzt. Das Schnabelrohr des kleinen Trichters wird mit dem
Wasserkasten durch einen Kautschukschlauch verbunden, indem ein Glasrohr b eingeschaltet
wird. Die Verbindung der beiden Trichter wird hergestellt durch eine halbkreisförmig
gebogene Glasröhre, welche auf der einen Seite einen in den Hals des kleinen Trichters
passenden Pfropfen, auf der anderen Seite einen kurzen Kautschuksohlauch zur Verbindung
mit Trichter E trägt. Kurz unter dom Hals des großen Trichters befindet sich der voll
kommen zylindrische Teil f e, der eigentliche Schlämmraum, Derselbe ist 10 cm lang und
möglichst genau 5 cm im Durchmesser.
In den Hals des Schlämmtrichters B ist mittels eines Korkes die Piezometerröhre F
eingeschoben. Letztere ist eine etwa 1 m lange Barometerröhre, welche an ihrem unteren
Ende bei d und g zweimal knieförmig unter einem Winkel von 40—46° gebogen ist. Die
') Wollny: Forschungen auf dem Gebiete der Agrikultur-Physik 1894, 17, 291.
2 1 Ebenda 1895, 18. 225,
I'ig. 5. Wagnerscher
Sohlämmzylinder.