Metadata: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

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Die Untersuchung der Sämereien. 
b) Keimapparat vom Verfasser. Verfasser hat einen dem v. Lieben- 
bergschen 1 ) ähnlichen Keimapparat 2 ) eingerichtet, welcher sich durchweg gut be 
währt hat. 
Derselbe besteht aus einem einfachen 20 cm breiten, 23 cm langen und 4 cm hohen 
viereckigen Kasten von Zinkblech (Fig. 237), welcher in der Mitte durch einen Zinkblech 
streifen, der aber nicht bis auf den Boden reicht, in 2 Abteilungen geteilt ist. In jede 
Abteilung sind 2 Glasscheiben g von etwa 4 cm Breite eingepaßt und wird der Apparat 
wie folgt gehandhaht: 
1. Man schneidet aus einer 3-fachen Lage gewöhnlichen Filtrierpapiers Streifen 
von 9'/a cm Breite und 17 cm Länge, legt dieselben der Länge nach so auf die Glas 
scheiben g, daß nach dem Falzen des Papiers an beiden Seiten gleichlange Streifen 
herunterhängen, und legt die so hergerichteten Glasscheiben wieder in den Apparat. 
2. Alsdann füllt man den Blechkasten zu a / 3 mit Wasser; die in das Wasser 
tauchenden Papierstreifen ziehen das Wasser an und halten auch den auf der Oberseite 
der Glasscheiben befindlichen Teil des Filtrierpapiers fortwährend feucht. 
Fig. 236. Keimbett aus Fließpapier. 
Fig. 237. Keimapparat (vom Verf.). 
3. Wenn dieser Teil des Filtrierpapiers hinreichend durchfeuchtet ist, preßt man 
dasselbe fest an das Glas an, zählt 2-mal 200 Korn des zu untersuchenden Samens ab und 
verteilt die einen 200 Korn gleichmäßig auf die 2 Papierscheiben der einen Hälfte, die 
anderen 200 Korn auf die 2 Papierscheihen der anderen Hälfte des Apparates. In jedem 
Apparate können so bei kleineren Sämereien jedesmal 2 Proben von je 200 Korn zur 
Bestimmung der Keimfähigkeit angosetzt werden; bei größeren Sämereien (Lupinen, 
Mais usw.) verteilt man die 200 Korn auf die 4 Papierscheiben und nimmt für die Doppel- 
Probe einen zweiten Apparat. 
4. Nach Bedecken des Apparates mit dem Zinkdeckel stellt man ihn an einen Ort, 
der eine annähernd beständige Temperatur von etwa 20° besitzt. 
c) Keimapparat von Stainer. In Brauereien ist zur Feststellung der 
Keimfähigkeit der Gerste auch der Keimapparat von Stainer 8 ) (Fig. 238—240 in 
'io der natürlichen Grolle) eingeführt. 
’) Wollnys Forschungen auf dem Gebiete d. Agrik.-Physik 1879, 2, 379. 
■) Derselbe wird von dem Klempner G. Merckel, Münster i. W., Alter Steinweg, 
? u 3>00 Mk. für das Stück (nebst Gebrauchsanweisung), oder auch von Fr. Hugershoff 
111 Leipzig geliefert. 
3 ) Thausing Wiener landw. Ztg. 1877, No. 10. — Allgemeine Zeitschr. für Bier- 
Hauerei usw. 1877
	        
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