Vollmilch. Bestimmung des Fettes.
451
29*
Um die Richtigkeit der Gewichtsstücke A 2 , Aj und A zu prüfen, stellt man (wie in
Fig. 246) durch Einhängen yon A 2 für destilliertes Wasser von 15° Gleichgewicht her
und versucht in derselben Weise, ob das Gleichgewicht durch Vertauschen von A 2 mit A :
und A bestehen bleibt.
Um die Richtigkeit der Teilung zu prüfen, hängt man weiter A! auf 9, A auf 1
oder A auf 7, A, auf 3 oder beide auf 5 usw.; in allen Fällen durch Kombination beider
Reiter zu 10 muß bei richtiger Einteilung das Gleichgewicht bestehen bleiben.
In ähnlicher Weise prüft man die Richtigkeit der Ge
wichtsstücke B und C, nämlich ob B = 1 / 10 A und C = '/, 0 B
ist. Man hängt A auf 9 und B auf 10, wodurch Gleich
gewicht hergestellt werden muß, wenn vorher durch A auf 10
Gleichgewicht war; dasselbe muß bei Richtigkeit der Gewichts
stücke (der Reiter) der Fall sein, wenn man A und B auf 9
und C auf 10 hängt usw.
c) Mit der Milch.wage oder dem Laktoden
simeter. 1 )
Die Quevennesche (Big. 247), von Ohr. Müller ver
besserte Milchwage oder das Laktodensimeter ist nichts anderes
als ein Aräometer, an dessen Spindel sich nur die 2. und
•L Dezimalstelle hinter den hinzu zu denkenden Zahlen 1,0 be
finden, so daß die Zahl 29 ein spezifisches Gewicht von 1,029,
die Zahl 30 ein solches von 1.030 bedeutet usw. Diese Zahlen
heißen auch Laktodensimetergrade oder einfach Grade.
Tabelle XI No. 1 und 2 am Schluß gibt die von
Fhr. Müller berechneten Korrektionszahlen an, welche sich er
geben, wenn die bei anderen als 15° abgelesenen Grade auf
solche von 15° umgerechnet werden müssen, und zwar für Voll
milch und für abgerahmte Milch.
H. D. Richmond 2 ) hat eine Milohwage hersteilen lassen,
welche die Verwendung derartiger Korrektionstabellen überflüssig
macht, bei der man vielmehr aus einem an ihr befindlichen
Ihenuometer die erforderliche Korrektur abliest.
. Auf der Spindel der Laktodensimeter finden sich (wie auch
in der Fig. 247) häufig Angaben über die Beurteilung der Milch
l°b rein, gewässert oder entrahmt). Diese Angaben sind für die
sachverständige Beurteilung nicht maßgebend, da das spezifische
ewicht der Milch allein hierfür nicht geeignet ist und unter
mständen direkt zu Täuschungen führen kann,
H. Do da 3 ) hat durch Joh. G reiner in München
f r&ometer für geringe Milchmengen herstellen lassen,
61 denen die Milch in Eeagensgläser von 22 cm Länge
ünd 2,3 cm Weite gefüllt wird, die durch ein System von
ardanischen Ringen in genau lotrechter Stellung gehalten
01 den. Diese Aräometer eignen sich namentlich zur Bestimmung des spezifischen
ewic htes von Milchserum.
normal.
Fig. 247.
Que vennesehe Milch-
wage.
2. Bestimmung des Fettes.
Für die Bestimmung des wichtigsten Bestandteiles der Milch, des Fettes, sind
(Hne ganze Anzahl von Verfahren in Vorschlag gebracht, von denen die einen aut
v T ) Genaue Laktodensimeter mit den vierten Dezimalen werden nach den Angaben
* r - Soxhlets von der Firma Joh. Greiner in München, Neuhauserstr. 49, angetertigt.
2 ) Analyst 1898,23,2; Zeitschr. f. Untersuchung d. Nahrungs-u. Genußmittel 1898,1,
3 ) Zeitsohr. f. Untersuchung d. Nahrungs- u. Genußmittel 1901, 4, 22.