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Speisefette und -öle.
Wolken haar 1 ) hat für den Zweck die Westphalsche Wage ahändern
lassen.
E. Wollny 2 ) hat ein zwar genaues aber umständliches Verfahren zur Be
stimmung des spezifischen Gewichtes fester Fette hei 0 und 15° beschrieben, jedoch
sei bei der geringen Bedeutung dieser Bestimmung für die Beurteilung der Fette
auf die Quelle verwiesen.
Im allgemeinen liegt bei 15—18° das spezifische Gewicht der festen Fette
zwischen 0.900—0,950, das der fetten öle zwischen 0,910—0,930, das der Mineralöle
zwischen 0,85—0,92, das der Harzöle zwischen 0,96—1,00.
2. Bestimmung des Schmelz- und Erstarrungspunktes.
Über die Bedeutung der Bestimmung des Schmelz- und Erstarrungspunktes
für den Nachweis von Verfälschungen gilt im allgemeinen dasselbe wie für die
Bestimmung des spezifischen Gewichtes. Auch sind die Ergebnisse der Schmelz
punkt-Bestimmung in beträchtlichem Maße abhängig von dem angewendeten Ver
fahren.
Bei flüssigen Fetten bestimmte man früher vielfach den Schmelz- und Er
starrungspunkt der Fettsäuren, die im allgemeinen auch bei festen Fetten
kennzeichnender sind, als die der Fette selbst. Die Fettsäuren können nach dem
weiter unten (S. 528) beschriebenen Hehnerschen Verfahren dargestellt werden.
a) „Zur Bestimmung des Schmelzpunktes wird das geschmolzene (Butter-)
Fett in ein an beiden Enden offenes dünnwandiges Glasröhrchen von 1 /. 2 —1 mm
Weite von U-Porm aufgesaugt, so daß die Fettschicht in beiden Schenkeln gleich
hoch steht. Das Glasröhrchen wird 2 Stunden auf Eis liegen gelassen, um das
Fett völlig zum Erstarren zu bringen. Erst dann ist das Glasröhrchen mit einem
geeigneten Thermometer in der Weise durch einen dünnen Kautschuks.chlauch zu
verbinden, daß das in dem Glasröhrchen befindliche Fett sich in gleicher Höhe wie
die Queoksilberkugel des Thermometers befindet. Das Thermometer wird darauf
in ein etwa 3 cm weites Probierröhrchen, in welchem sich die zur Erwärmung
dienende Flüssigkeit (Glyzerin) befindet, hineingebracht und die Flüssigkeit erwärmt.
Das Erwärmen muß, um jedes Überhitzen zu vermeiden, sehr allmählich geschehen.
Der Augenblick, da das Fettsäulchen vollkommen klar und durchsichtig geworden,
ist als Schmelzpunkt festzuhalten.“ (Margarine-Gesetz.)
b) „Zur Ermittelung des Erstarrungspunktes bringt man eine 2—3 cm
hohe Schicht des geschmolzenen (Butter-) Fettes in ein dünnes Probierröhrchen oder
Kölbchen und hängt in dasselbe mittels eines Korkes ein Thermometer so ein, daß
die Kugel desselben ganz von dem flüssigen Fette bedeckt ist. Man hängt alsdann
das Probierröhrchen oder Kölbchen in ein mit warmem Wasser von 40—50° ge
fülltes Becherglas und läßt allmählich erkalten. Die Quecksilbersäule sinkt nach
und nach und bleibt bei einer bestimmten Temperatur eine Zeitlang stehen, um
dann weiter zu sinken. Das Fett erstarrt während des Konstantbleibens; die dabei
herrschende Temperatur ist der Erstarrungspunkt.
Mitunter findet man bis zum Anfänge des Erstarrens ein Sinken der Queck
silbersäule und alsdann während des vollständigen Erstarrens wieder ein Steigen.
Man betrachtet in diesem Falle die höchste Temperatur, auf welche das Queck
silber während des Erstarrens wieder steigt, als den Erstarrungspunkt.“ (Margarine-
Gesetz.)
*) Repertorium f. analyt. Chemie 1885, II, 236.
2 ) Milchztg. 1888, 17, 549.