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Bienenhonig.
1 ) Zeitsohr. f. analyt. Chemie 1895, 84, 1.
alkohol, welcher nicht frei von Azeton zu sein braucht. Bei reinem Honig bleibt
die Mischung nach dem Umschtitteln klar oder zeigt nur eine schwache flockige
Abscheidung, bei Gegenwart einer auch nur geringen Menge von Stärkedextrin,
Stärkesirup oder festem Stärkezucker entsteht eine sehr deutliche Fällung.
Für die quantitative Bestimmung wird der Niederschlag nach kräftigem ein
maligem Umschütteln sofort und schnell durch Asbest in einem tarierten, bei 55—60°
getrockneten Goochschen Tiegel abgesaugt, nacheinander mit 10 ccm Methyl
alkohol und 10 ccm Äther — die hierdurch im Filtrat entstehenden Trübungen
rühren von Honigdextrinen her -— nachgewaschen, bei 65—60° getrocknet und
gewogen.
Dextrinhaltiger Koniferenhonig hat in Mischungen mit Stärkedextrin, -sirup
oder -zucker keinen Einfluß auf die Fällung. Tannenhonig gab für 5 ccm einer
20 °/ 0 -igen Lösung nur 0,0248 g, Umbelliferenhonig in gleicher Weise nur 0,0230 g,
Äpfelhonig desgl. nur 0,0072 g Barytfällung, während die Mischung mit genannten
Stärkezuckorfabrikaten entsprechend dem Dextringehalt bedeutend höhere Fällungen
lieferte. Nach Untersuchungen von Beckmann und Burkhardt gaben verschiedene
Dextrine in 20°/ o -iger Lösung folgende Barytfällungen:
Dextrin aus Tannenhonig Stärkezuoker Stärkesirup Handelsdextrine
8,18 »/„ 29,3 ®/ 0 41,3 »/ 0 78,4-104,9 «/ 0 .
Nach diesem Verfahren lassen sich noch nachweisen Zusätze von:
Stärkedextrin Stärkesirup Stärkezucker (festem)
5-10 °/o 10—20°/ 0 30-40 °/ 0 .
Ähnlich verhalten sich die Dextrine gegen eine Lösung von Bleiessig in
Methylalkohol; auch hierdurch werden die Dextrine des Stärkesirups bezw.
-zuckers in weit größerer Menge gefällt als das Honigdextrin.
Qualitativ lassen sich Stärkesirup und Handelsdextrin im Honig auch
noch daran erkennen, daß sowohl der Honig selbst, als besonders die Fällung mit
Methylalkohol 10 g Honig mit Wasser auf 10 ccm gebracht und mit 125 com
Methylalkohol gefällt — nach Reinigen mit Alkohol und Lösen in Wasser mit
hellgelber Jod-Jodkaliumlösung infolge ihres Gehaltes an Erythro- und Amylo
dextrin eine rotbraune (bei Stärkesirup) oder eine,rote bis violette Färbung
(bei Handelsdextrinen) zeigen.
d) Verfahren von Verf. und W. Karsoh. 1 ) Da fester Stärkezucker
wesentlich geringere Mengen von durch Baryt und Methylalkohol fällbaren Dextrinen
enthält, so ist dessen Nachweis nach vorstehendem Verfahren nur bei Zusatz
größerer Mengen zum Honig möglich. Wenn aber Stärkezucker verwendet
wurde, so kann das Verfahren von Verf. und W. Karsch gute Dienste leisten.
Es gründet sich darauf, daß durch Äthylalkohol die rechtsdrehenden Dextrine
sowohl der Naturhonige wie der mit Stärkezucker usw. versetzten Honige gefällt
werden, dagegen nicht die in den Stärkezuckerpräparaten vorhandene Glukose,
bei deren Verbleiben im Honig der mit Stärkezucker versetzte Honig seine Rechts
drehung beibehalten wird, während bei Naturhonigen nach Entfernung der rechts
drehenden Dextrine Linksdrehung eintritt.
40 g Honig werden in einem Meßzylinder mit Wasser auf 40 ccm auf gefüllt.
Von der homogenen Lösung werden 20 ccm in einen 250 ccm-Kolben gebracht,
unter langsamem Zutröpfeln und beständigem Umschwenken mit absolutem
Alkohol bis zur Marke aufgefüllt und unter zeitweiligem ümsohütteln 2—3 Tage
stehen gelassen.