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spaltbar und daher leichter zu bearbeiten als der Granit.
Beide Gesteinsarten eignen sich infolge ihrer Härte für
Grundmauern, Treppenstufen, Trottoirrandsteine, der
Gneis im besondern für Balkonplatten. Zahlreiche Brüche
längs der Gotthardbahn beuten den Gneis des Reuß-
und Livinentales aus (Gurtnellen, Osogna); die Bahn
führt ihn zum größten Teil den Bauplätzen der Städte
im Mittelland zu. Die Gneisindustrie des Verzasca-
und Maggiatales hat eine geringere Bedeutung. Die
Brüche Graubündens arbeiten meist nur für den Bedarf
der nächsten Umgebung. In neuester Zeit haben die
Simplon- und die Lötschbergbahn mächtige Granitlager
Zugänglich gemacht.
Schiefer. Bereinzelte Schieferbergwerke in den Schiefer
Kalkalpen liefern das Material für Tafeln, Tischplatten
und Dachschiefer. Die bekanntesten Gruben liegen bei
Elm und Engt (Landesplattenbergwerk) im Kanton Glarus
und bei Frutigen.
Kalkstein. Das verbreitetste und am meisten Kalkstein
verwendete Baumaterial ist der Kalkstein der Alpen
und des Jura. Die Brüche der Alpen versorgen meist
nur die Umgebung mit dem dauerhaften, grauschwarzen
Stein. Dazwischen treten vereinzelte Marmorlager auf,
so bei St. Triphon und Saillon im Rhonetal. Größere
Bedeutung kommt den Brüchen im Jura zu, wo der
Kallstein das einzige Baumaterial ist und für sämtliche
Orte im Innern und am Rande des Gebirges Ver
wendung findet; ebenso wandern große Massen von
Kalkstein auf die Bauplätze des Miltellandes hinaus.
Unter den verschiedenartigen weißlichen bis rostbraunen
Jurasteinen verdient derjenige von Hauterive bei Neuen
bürg als „gelberNeuenburgerstein" eine besondere Er
wähnung.
Gips ist an vielen Stellen im Jura und in den ® i,, s
Alpen vorhanden. Die größte Ausbeute gewähren die
Lager von Bex, Villeneuve und diejenigen des Simmen-
Flückiger, Schweiz
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