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dem „Endziel“ unserer Bewegung ist nur vorübergehend durch 
die Erörterung von Augenblicksproblemen in den Hintergrund 
gedrängt worden. Sie bewegt die Massen nach wie vor im 
Innersten. Und trotz alledem und alledem ist das „Endziel“ 
die eigentlich werbende Kraft unserer Bewegung. 
Fest auf dem Boden der Lehre vom Classenkampfe stehend, 
zeigt Vandervelde die Entwickelung unserer Wirtschaft zum 
Socialismus und widerlegt mit glänzender Schlagfertigkeit die 
Einwendungen unserer Gegner. Gerade dieser Teil seiner Arbeit 
wird unseren Genossen in den bevorstehenden Wahlkämpfen 
gute Dienste leisten können. „Unsere Partei hat begriffen“, 
so sagt Liebknecht in der Einleitung zu der neuen Ausgabe des 
Leipziger Hochverratsprocesses, „dass mit blinder Leidenschaft 
ebensowenig, wie mit stumpfem Cadavergehorsam der Befreiungs 
kampf des Proletariats zu siegreichem Ende geführt werden 
kann. Auf allen Gebieten ist die Socialdemokratie bemüht, zu 
bilden und zu erziehen.“ Ein Bildungs- und Erziehungsmittel 
ist aber dieses Buch. Und zugleich ein Werbemittel. 
Werben, unablässig werben müssen wir aber, weil „dieEman- 
cipation der Arbeit nicht das Werk einer Min 
derheit sein kann, der die Mehrheit des Volkes 
entgegensteht“. „Auf die Lohnarbeiter beschränkt, wäre 
die Socialdemokratie unfähig zu siegen. Von dem gesamten 
arbeitenden Volk und den Edelsten der Nation begriffen und 
umfasst, hat sie gesiegt. Warum mussten wir die Verfolgung 
unserer Feinde jetzt tragen? Warum unterwirft man uns den 
empörendsten Unwürdigkeiten? Weil wir noch schwach sind. 
Und warum sind wir schwach ? Weil nur ein kleiner Bruchteil (des 
Volkes sich zur socialdemokratischen Lehre bekennt. Und da 
sollten wir, die zu schwach sind, unsere Schwäche vergrössern, 
indem wir Tausende von uns stossen, weil sie zufällig nicht 
als Glieder einer bestimmten Gesellschaftsgruppe auf die Welt 
gekommen sind? Die Dummheit wäre ein Verrat an der Partei. 
Nicht beschränken — ausdehnen sei die Parole. Immer mehr 
muss der Kreis der Socialdemokratie ausgedehnt werden, bis 
wir die Mehrheit unserer Feinde entweder in Freunde und 
Genossen verwandelt oder wenigstens entwaffnet haben. Und 
die indifferente Masse, welche in ruhigen Zeiten kein Gewicht 
in die politische Wagschale legt, aber in Zeiten der Aufregung
	        
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