KK: Dr. J. Borntraeger,
die sich Bestrebungen zur Wiederhebung der Geburtenzahl zum
Ziel setzen müssen. Das Einzelne kann hier übergangen werden;
es ist nur zu wiederholen, dass die an sich so wichtige Bewegung
zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten nicht, wie geschehen,
zur Zurücksetzung der Verhinderung der Geburtenbeschränkung
führen darf,
2. Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs.
— 8. Bekämpfung aller sonstigen, die Entstehung
fortpflanzungshemmender Leiden begünstigenden
Momente in Gewerbehygiene usw.
4. Weiterförderung der Kräftigung der Jugend,
auch der weiblichen Jugendpflege, letztes allerdings
innerhalb der die echte Weiblichkeit berücksichtigenden Grenzen.
5. Fürsorge für Geisteskranke, Minderwertige,
Geistesschwache; Unterbringung in Anstalten, wodurch auch
die Fortpflanzung verhindert wird. Fürsorgeerziehung.
6. Eindäiämmung der weiblichen Fabrikarbeit
und ihrer Schädigungen usw., soweit solches ohne Über-
treibungen nötig und nützlich ist.
Das ganze Gebiet der Hygiene kommt hier schliesslich in
Betracht.
IX. Vorkehrungen auf dem Gebiete des Wohnwesens und
der Landfürsorge.
Soll der Familiensinn und die freudige Aufzucht zahlreicher
Kinder wieder neu belebt werden, so muss vor allen Dingen gute;
gesunde und preiswerte Wohngelegenheit für solche Familien
geschaffen werden. Dass es hieran vielerorts, zumal in Städten,
fehlt, und dass manche Vermieter kinderreiche Eltern nicht gern
oder gar nicht nehmen, so dass es diesen tatsächlich häufig schwer
fällt, eine Wohnung zu finden, kann nicht bestritten werden. Hier
sind also Massnahmen nötig. Siehe II.
Dahin gehören noch:
1l.Beschaffung geeigneter Wohnungen durch Reich,
Staat (auch Staatswerkstätten), Gemeinden, industrielle Werke, Ver-
eine u. dgl. m., ausreichend für kinderreiche Familien, Bevor-
zugung solcher bei Vergebung derselben, Ausschluss der
Aftervermietung, eventuell auch mit Möglichkeit der Erwerbung des
Hauses, tunlichst mit Garten und kleinem Stall.
Gründung und Unterstützung von Bau- und Sparvereinen Zu,
diesem Zwecke.
„LA