Arbeiterinnenfürsorge.
Nächftenliebe lebt mit taufend Seelen.
(M. von Ebner-Efdienbach).
ls bei Einrichtung der neuen großen Frauenorganifation in
Berlin, des Referats Frauen und der Frauen-Arbeitzentrale, 1 )
den Städten die Einrichtung einer Fürforgevermittlungsftelle
zur Regelung der Arbeiterinnenfürforge nahegelegt wurde,
folgte die W.-Z. diefer Anregung bereits im Februar ds.
Jahres und eröffnete am 1. März eine Fürforgevermittlungsftelle im alten
Rathaus, Wertherftrafie 9. Sie wurde mit der Kinderfürforgeftelle ver
bunden und unterfteht derfelben Leitung; diefe Verbindung ermöglicht es,
eine der Hauptaufgaben und Forderungen der neuen kriegsamtlichen
Frauenorganifationen fchnell und fachgemäß zu erledigen: Die Unterbringung
der Kinder der Frauen, die in der Kriegsinduftrie befdiäftigt find. Durch
den Arbeitsnachweis, durch Zeitungsnotizen und durch Vorträge in den
Verfammlungen werden die Mütter darauf aufmerkfam gemacht, wo fie
Rat und Hilfe finden, wie fie ihre Kinder in Tag- und Nachtpflege, in Einzel
pflege, in Krippen, in Kinderfchulen und Kinderhorten unterbringen können.
Bald zeigte fleh die Notwendigkeit, in den verfchiedenen Stadtteilen Kinder
fchulen und Kinderhorte, fowohl während der Ferien, als auch während
des ganzen Tages geöffnet zu halten und auch die Verpflegung der Kinder
ganz zu übernehmen, um die Mütter zu entlaften. Diefen Anregungen
der Fürforgevermittlungsftelle wurde von Seiten der zuftändigen Vereine
‘) Dem Nationalausfchufs für Frauenarbeit im Kriege gehört der Vorfifeende der Wohlfahrt-
zentrale als Vorfibender des Verbandes deutfeher Kinderhorte an.