Full text: Merck's Warenlexikon für Handel, Industrie und Gewerbe

Chaywurzel 
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Chilesalpeter 
ioog Chinarinde, je 30 g Selleriesamen, Ingwer, 
Piment, Nelken, 10 g schwarzen Pfeffer, 250 g 
Zitronenmelisse, je 30 g weiße Kalmuswurzel, 
Muskatblüte, Angelikawurzel, 125 g Ysopspitzen, 
25 S Tonkabohnen, 50 g Muskatnuß, 125 g Alpen- 
beifuß, 301 Spiritus von 96% und 101 weiches 
Wasser. Der Inhalt der Blase wird 8 Stunden so 
erwärmt, daß der Spiritus vom Kühler in die 
Blase zurückläuft. Die Spritmenge, welche noch 
mit 200 g gebrannter Magnesia filtriert wird, ge 
nügt für 1001 Likör, die noch einen Zusatz von 
40 kg Zucker erhalten. 
Chaywurzel (Chäyaver, Sayaver), die Wur 
zel von Oedenlandia umbellata, die in Ma 
labar und Koromandel angebaut und dort anstatt 
des Krapps zum Rotfärben benutzt wird. 
Che-Che ist der Name einer aus China stam 
menden schotenartigen Frucht von einem dort 
heimischen, wahrscheinlich zu den Septima- 
zeen gehörigen Strauch. Die Frucht enthält 
einen intensiv färbenden goldgelben Farbstoff 
und wird in China auch medizinisch gegen 
Fieber angewandt. 
Cheddar-Käse, ein aus Vollmilch hergestellfer 
amerikanischer Käse, der 2—3 Monate zum Aus 
reifen erfordert und im Mittel 270/0 Protein und 
32 0/0 Fett enthält. 
Chekenblätter (Chekanblätter, Chequen, 
lat. Folia cheken, frz. Feuilles de cheken, engl. 
Cheken leaves), die Blätter der Myrtazee Eu 
genia Cheken, die 1 0/0 ätherisches Öl ent 
halten, werden neuerdings von Chile aus in den 
Handel gebracht und als Mittel gegen Harn 
krankheiten und Leberleiden empfohlen. 
Chemikalien (Chemische Präparate, frz. 
Produits chimiques, engl. Chemical products). 
Unter diesem Namen faßt man die auf chemi 
schem Wege hergestellten Stoffe zusammen, 
pflegt aber in der Kegel die Farben, Spreng 
stoffe, Nahrungsmittel und einige andere Gruppen 
nicht zu ihnen zu rechnen. Nach der Art der 
Verwendung unterscheidet man bisweilen Ch. 
für Laboratoriumszwecke, für medizinische und für 
technische Zwecke, nach dem Grade der Reinheit 
gibt man ihnen die Bezeichnung crudum (roh), 
purum (rein), purissimum (sehr rein) usw. Neben 
selten und in kleinen Mengen gebrauchten wissen 
schaftlichen Reagentien gehören zu ihnen indu 
strielle Massenartikel wie Soda, Salpeter, Pott 
asche, Schwefelsäure. Beim Großhandel finden 
Beschränkungen nicht statt, hingegen unterliegt 
der besonders durch Drogisten und Apotheker 
betriebene Kleinhandel den Vorschriften der Gift 
verordnung und der Verordnung vom 22. X. 1901 
(s. Anhang), nach denen verschiedene Ch. ent 
weder gar nicht oder nur unter besonderen Vor 
sichtsmaßregeln abgegeben Werden dürfen. Vom 
Postversand sind alle der Selbstentzündung 
oder Explosion unterworfenen Gegenstände über 
haupt ausgeschlossen. Der Bahntransport unter 
liegt besonderen Bestimmungen hinsichtlich der 
Mengen und der Verpackung. Bedingungsweise 
werden zum Transport zugelassen: Äther, Chloro 
form, Mirbanöl, Kollodium, Schwefelkohlenstoff, 
Holzgeist, Alkohol und Sprit, chlorsaures Kali 
und reine Pikrinsäure, Mineralsäuren aller Art, 
Atzkali- und Ätznatronlauge, ätherische und fette 
Öle, Brom, Photogen, Benzin, Teeröl, Ligroin, 
Kamphin, Pinolin, Mineralschmieröl, Salmiak 
geist, Reib- und Streichzündhölzer, Phosphor, 
Petroleum in rohem und gereinigtem Zustande, 
Arsenikalien. Alle brennbaren, leicht entzünd 
lichen Ch. sind auf dem Frachtbriefe als „feuer 
gefährlich“ zu bezeichnen, da diese mit beson 
deren Zügen befördert werden. Über die Ver 
packungsvorschriften der einzelnen Ch. s. die be 
treffenden Artikel, wie z. B. Arsenik, Äther, Phos 
phor. Nur im allgemeinen mag noch hier be- | 
merkt werden, daß giftige Metällpräparate und 
giftige Metallfarben, nämlich; Quecksilbersubli 
mat, Kalomel, weißes und rotes Präzipitat, Zin 
nober, Kupfervitriol,Grünspan, Bleiglätte, Mennige, 
Bleizucker und andere Blei- und Kupfersalze, 
Bleiweiß und andere Bleifarben, Zinnasche und 
Antimonasche nur in dichten, von festem, trocke- i 
nein Holz gefertigten, mit Einlagereifen bzw. Um 
fassungsbändern versehenen Fässern oder Kisten 
zum Transport aufgegeben werden dürfen. Die 
Umhüllungen müssen bei diesen Waren so be 
schaffen sein, daß durch die beim Transporte 
unvermeidlichen Erschütterungen ein Verstäuben 
durch die Fugen der Gefäße, Fässer, Kisten usw. 
nicht eintritt. 
Chenille (Raupe, frz. und engl. Chenille) 
nennt man eine Art seidener oder wollener, ver 
schieden gefärbter, zartweicher, leichter Schnür 
chen oder dicker Fäden, die sich behaarten Rau 
pen ähnlich durch nach allen Seiten abstehende 
Härchen kennzeichnen. Sie werden zur Herstel 
lung von Zierbesatz, von einer Art Spitzen (Ch.- 
B Ion den) und zum Sticken benutzt und dienen 
auch in der Weberei von Schals und Tüchern als 
Einschlag. Ch. ist sehr der Mode unterworfen 
und war eine Zeitlang fast ganz außer Gebrauch. 
Chesterkäse heißt die bekannte englische 
Käsesorte, die in großer Menge zur Ausfuhr ge 
langt und am besten in Cheshire und Gloucester- 
shire gefertigt wird. Der Ch. ist ein Süß- 
milchkäse, der aus Morgen- und Abendmilch 
mittels Lab gefertigt und mit Orlean orangegelb 
gefärbt wird. Er braucht gewöhnlich 6—10 Mo 
nate zur Reife und enthält im Mittel 27 0/0 
Protein und 28 °/o Fett. 
Chianti, einer der besten Rotweine Italiens 
aus der Provinz Siena, der in erheblichen Mengen 
aus der San-Gioretto-Traube und anderen bereitet 
wird, hat neben seinem eigentümlichen Aroma 
eine gewisse Herbe, die als charakteristisches 
Merkmal aller Chiantiweine gilt. Der Alkohol 
gehalt beträgt etwa 13%. Besonders feine Sorten 
sind der Canajolo und Montepulciano. 
Chiaöl, ein fettes öl aus dem Samen der in 
Mexiko wachsenden Salvia hispanica, kommt 
nicht zu uns und wird schon nn Ursprungslande 
häufig mit Leinöl verfälscht. 
Chica, ein nur selten zu uns gelangender 
Pflanzenfarbstoff, wird von den Indianern am 
Orinoko in der Weise hergestellt, daß sie die 
Blüten eines Baumes (Bignonia Chica) mit 
Wasser auskochen, dann die Auskochung der 
Argona-Rinde zusetzen und den unlöslich ge 
wordenen Farbstoff in Kupfer geformt trocknen. 
Er zeigt eine blutrote Farbe, samtartiges Aussehen 
und färbt Baumwolle orangerot. 
Chikan Kadia, eine indische Bastfaser, stammt 
von der Malvazee Sida alba ab. 
Chilesalpeter (Natronsalpeter, lat. Natrium 
nitricum, frz. Nitrate de soude, engl. Nitrate of
	        
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