Full text: Festschrift zur Feier des 250jährigen Bestehens der Freien Baugewerks-Innung Bauhütte zu Stade

Könige und Großen. Sie entwarfen den Sauplan, sie überwachten 
und leiteten die Ausführung des Werkes. Die grobe Mrbeit, die 
gewöhnlichen Handreichungen taten die fronenden Sauern und 
handlanger. Mus den dienenden Arbeitern erwuchs allmählich 
unter dem bildenden Einfluß mönchischer Saumeifter ein Sestand 
von Sauhandwerkern, Maurern, Steinmetzen und dergl. 
Die Steinbauten begannen in den Städten im zehnten und elften 
Jahrhundert aufzukommen. Unsere herrlichen Kirchen und Dome in 
Augsburg, Speper, Mainz, Ulm, Regensburg und anderen Städten 
find Denkmäler dieser Zeit. Zür solche größeren Sauten berief man 
Künstler und Meister aus der weitesten Zerne, die dann zusammen 
eine „Sauhütte" bildeten. So ist es auch später bei allen größeren 
Sauten, deren Sauzeit oft mehr als ein Jahrhundert betrug, ge 
halten worden. Die Sauhütten hatten mit der Zeit eine große Aus 
dehnung gewonnen, in jeder bedeutenden Stadt bestand eine. Im 
Anfang des sechzehnten Jahrhunderts ftnd fte aber verschwunden 
und werden in den Zünften der entsprechenden Serufe aufgegangen 
fein. Sekt dem dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert baute man 
die ersten Rathäuser und profanbauten in Stein, daneben regte flch 
unter den Geschlechtern und adligen Zamilien eine mächtige Sau 
lust, und Prachtbauten und Paläste wurden in den Städten auf 
geführt, von denen noch heute sehr viele existieren. Die Sauweise 
wurde mit der Zeit ein sehr buntes Gemisch, die ältesten Gewohn 
heiten erhielten sich zähe und neue kamen hinzu. 
hat sich die Maurerei somit schon zeitig zu selbständiger Serufs- 
arbeit entwickelt, so hat doch der Maurerberuf bis zum Anfang 
des neunzehnten Jahrhunderts eine geringere Musdehnung gehabt 
als der Aimmererberuf, selbst 1816 gab es im Königreich Preußen 
noch mehr Aimmerleute als Maurer. Ein Wandel ist erst im neun 
zehnten Jahrhundert eingetreten, dann ist die Entwicklung des 
Aimmererberufes hinter der des Maurerberufs zurückgeblieben. 
Ser Vorwurf, daß die Kunstfertigkeit der Sauhandwerker früher 
einmal größer gewesen sein soll als später, trifft vielleicht nicht 
immer zu. So werden die künstlerischen holz- und Zachwerkbauten 
aus früheren Jahrhunderten, wie man sie noch in den harzstädten 
und in Sraunschweig findet, im Gegensatz zu den Zachwerkbauten 
ans dem Mnfange des neunzehnten Jahrhunderts, wie sie in den
	        
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