Full text: Belgien

1. Die Landesnatur. 
Das Gebiet des Königreichs Belgien entspricht etwa 
den früher sogenannten Spanischen, später Österreichischen 
Niederlanden. Es war seit dem Wiener Kongreß mit den 
Unabhängigen Niederlanden zu einem Königreich ver 
einigt. Erst nach dem Aufstande im Jahre 1830 wurden die 
neuen südlichen Provinzen von den Niederlanden los 
getrennt, und damit trat das unabhängige Königreich 
Belgien in die Welt. 
Es hat keine sogenannten natürlichen Grenzen, nimmt 
vielmehr Anteil an verschiedenen Großformen der nord 
westeuropäischen Landoberfläche: an dem den westlichsten 
Abschnitt des Rheinischen Schiefergebirges darstellenden 
Plateau der Ardennen, dem nordostfranzösischen Stufen 
land, dem Anschwemmungsgebiet der nordwesteuropäischen 
Ströme, von denen hier Maas und Schelde in Betracht 
kommen. Nach der allgemeinen Abdachung, die meer- 
wärts stattfindet, spricht man von „Hochbelgien“ (Haute 
Belgique), „Mittelbelgien“ (Belgique Moyenne) und „Nieder 
belgien“ (Basse Belgique). Die Küstenregion, mit der 
Niederbelgien an die Nordsee grenzt, zerfällt, wie die des 
nördlich angrenzenden Holland, in eine Marschen- oder 
Polderzone, also die Zone der eingedeichten, tiefgelegenen 
Weiderp und einen Dünengürtel. 
Die Gewässer. Auf diese Weise wird Belgien in eine 
Reihe breiter, mit der Küste parallel angeordneter Streifen 
zerlegt. Das Flußnetz aber entspricht in seiner Anordnung 
dieser Zonengliederung keineswegs. Die Flüsse strömen 
nicht in der Richtung der Zone, sondern quer zu dieser 
Richtung, entsprechend der allgemeinen Abdachung des 
Landes von Osten nach Westen un d von Süden nach Norden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.