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Hilfe der Wissenschaft und unserm technischen Wissen werden er
zielen können, wenn diese erst dazu dienen würden, um allen
den Wohlstand zu schaffen.
• II.
Wir sind reich in unseren zivilisierten Gesellschaften.
Woher also das Elend, das um uns herum herrscht? Warum da
die harte, die Massen abstumpfende Arbeit? Warum diese Un
sicherheit, wie es einem morgen ergehen wird, die selbst den best
bezahlten Arbeiter nicht verschont? Warum alles dies inmitten der
von der Vergangenheit ererbten Reichtümer und trotz der gewal
tigen Produktionsmittel, welche bei einer täglichen Arbeit von nur
wenigen Stunden allen den Wohlstand schaffen könnten?
Die Sozialisten haben es ausgesprochen und es bis zum Ueber-
druss wiederholt; sie wiederholen es jeden Tag und belegen es
durch Beweise, die den gesamten Wissenschaften entlehnt sind:
Weil alles, was zur Produktion nötig ist, der Boden, die Berg
werke, die Maschinen, die Verkehrswege, die Nahrungsmittel, die
Wohnungen, die Erziehung, das Wissen, weil alles das der
ausschliessliche Besitz einiger Weniger geworden ist — im Verlauf
einer langen Geschichtsperiode voller Raub, Auswanderungen.
Kriege, Unwissenheit und Unterdrückung, welche die Menschheit
durchlebte, ehe sie die Naturkräfte zu bändigen gelernt hatte.
Weil diese Wenigen sogenannte Rechte vorschützen, welche
sie in der Vergangenheit erworben haben wollen, und auf Grund
dieser sich heute zwei Drittel des Ertrages der menschlichen Ar
beit an eignen, mit der sie die unsinnigste und empörendste Ver
schwendung treiben. Weil sie die Massen dahin gebracht haben,
dass diese nie mehr für einen Monat, kaum einmal für acht Tage
genug zu leben haben, weil sie infolgedessen die Macht haben
(welche sie auch ausnutzen), niemanden arbeiten zu lassen, der
ihnen nicht stillschweigend den Löwenanteil am Gewinn über
lässt; weil sie die Produktion dessen erzwingen, was dem Aus
beuter den grössten Gewinn verheisst.
Das ist das Wesen des Sozialismus!
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Wie sieht ein zivilisiertes Land heute aus? Die Wälder, welche
es ehemals bedeckten, sind gelichtet, die Sümpfe sind getrocknet,
das Klima ist ein gesundes, kurz, das Land ist bewohnbar ge
worden. Der Boden, welcher ehemals nur Gras und Kräuter trug,
liefert heute reichliche Getreideernten. Die Felsen, welche seiner
zeit die Täler des Südens überhingen, sind in Terrassen umgewan
delt, an denen der Weinstock mit seiner goldigen Frucht empor-