Full text: Abriss einer Geschichte der Theorie von den Produktionsfaktoren

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I. Kapitel. 
Als der Mensch anfing, der Natur mit Bewußtsein gegenüber 
zutreten, hatte er nichts als seine beiden Arme, um der Natur das 
abzuringen, was er für sein Leben nötig hatte. Aber in diesem steten 
Kampfe lernte er; und alle Vorteile, mögen sie nun in Kenntnissen, 
Fertigkeiten oder schon in der Umformung und praktischen Anwen 
dung der Ton der Natur gebotenen Gaben bestanden haben, die sich 
eine Generation anzueignen gewußt hatte, gingen über auf ihre Kinder 
und Kindeskindei’, jeder tat sein Teilchen dazu. Aller Anfang war 
natürlich schwer, oder die ersten Errungenschaften waren die mit der 
meisten Arbeit erkauften. Aber mit der fortschreitenden Ausdehnung 
der Arbeitsteilung lohnte sich die Arbeit, die neue Hilfsmittel zum 
Ziele hatte, immer reicher, und jeder Erfolg trug bereits den Keim 
zu einem neuen in sich. Alle diese Erzeugnisse der Arbeit nun, die 
sich im Eigentum des einzelnen Menschen befinden, und die er dazu 
verwendet, um sich bei der Schaffung neuer Güter Arbeit zu sparen, 
faßt die Wissenschaft unter dem Namen des neben Natur und Arbeit 
dritten Produktionsfaktors „Kapital“ zusammen. Wohl ist es leicht 
einzusehen, daß sich auf diese drei Produktionsfaktoren die gesamte 
Güter- und Werterzeugung zurückführen läßt, aber wenn wir es nun 
versuchen wollten, auch in Wirklichkeit bei einem einzelnen Gegen 
stände die Anteile auszurechnen, man würde nicht weit kommen 1 ). 
Denn nicht allein, daß unser heutiges Wirtschaftssystem zu kompli 
ziert ist, als daß man die Wirksamkeit jedes Produktionsfaktors genau 
feststellen könnte, es sind noch so viele andere Faktoren in Rechnung 
zu ziehen, die an und für sich nicht produktiv sind, aber doch die Güter 
erzeugung stark beeinflussen, wie wir es bei Mill näher kennen lernen 
*) Vgl. Mill, S. 26 dieser Arbeit.
	        
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