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Wissenschaftlicher Sozialismus, Kommunismus, Anarchismus und Bolschewismus

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Bibliographic data

fullscreen: Wissenschaftlicher Sozialismus, Kommunismus, Anarchismus und Bolschewismus

Monograph

Identifikator:
1004944497
URN:
urn:nbn:de:zbw-retromon-18162
Document type:
Monograph
Author:
Bovensiepen, Rudolf http://d-nb.info/gnd/116299916
Title:
Wissenschaftlicher Sozialismus, Kommunismus, Anarchismus und Bolschewismus
Place of publication:
Neumünster
Publisher:
Nordische Verlagsanstalt R. Hieronymus
Year of publication:
1919
Scope:
1 Online-Ressource (80 Seiten)
Digitisation:
2017
Collection:
Economics Books
Usage license:
Get license information via the feedback formular.

Chapter

Document type:
Monograph
Structure type:
Chapter
Title:
Drittes Kapitel. Ferdinand Lassalle und seine Bedeutung für die Arbeiterbewegung
Collection:
Economics Books

Contents

Table of contents

  • Wissenschaftlicher Sozialismus, Kommunismus, Anarchismus und Bolschewismus
  • Title page
  • Contents
  • Erstes Kapitel. Wesen, Bedeutung und Unterschiede vom wissenschaftlichen Sozialismus, Sozialdemokratie, Kommunismus und Anarchismus
  • Zweites Kapitel. Der utopische Sozialismus
  • Drittes Kapitel. Ferdinand Lassalle und seine Bedeutung für die Arbeiterbewegung
  • Viertes Kapitel. Der wissenschaftliche Anarchismus
  • Fünftes Kapitel. Karl Marx und der Marxismus
  • Sechstes Kapitel. Der Bolschewismus
  • Siebentes Kapitel. Schlußbetrachtung, Rückblick und Ausblick. Die neue Wirtschaft und ihr Geist

Full text

— 19 — 
2’ 
erbe galt als die direkte Fortsetzung der gesamten vermögensrechtlichen Per 
sönlichkeit des Erblassers, .überzeugend weist er dann nach, wie das alt 
germanische Erbrecht in der Vorstellung wurzelte, daß die gesamte Fa 
milie und nicht der gegenwärtige Inhaber Eigentümer des Vermögens sei. 
Da heute diese alten Auffassungen längst verschwunden seien, so bedürfe 
das private Erbrecht einer grundlegenden Umgestaltung. Das heutige Er- 
recht beruhe auf „der Familie als Staatsinstitution", auf „dem die Ver 
mögenshinterlassenschaften regelnden allgemeinen Willen des Staats." Da 
her sei heute „Regelung der Hinterlassenschaft von Sozietätswegen" Natur 
recht. (S. 586, Band V, 2. Teil.) In diesem selben Werke sucht dann Lassalle 
auch den Nachweis zu erbringen, daß mit dem Fortschritt der menschlichen 
Kultur die Sphäre des Privateigentums immer mehr eingeengt werde und 
kommt dann zu dem Schluß „in sozialer Beziehung steht die Welt vor der 
Frage, ob heute, wo es kein Eigentum an der unmittelbaren Benutzbarkeit 
eines anderen Menschen mehr gibt, ein solches auf seine mittelbare Aus 
beutung existieren T^Ite; d. h. gründlich, ob die freie Betätigung und Ent 
wickelung der eigenen Arbeitskraft ausschließliches Privateigentum des Be 
sitzers vom Arbeitssubstrat und Arbeitsvorschuß (Kapital) sein und ob folge 
weise dem Unternehmer als solchem und abgesehen von der Remuneration 
seiner geistigen Arbeit, ein Eigentum am fremden Arbeitswerte (Kapital 
prämie, Kapitalprofit), der sich bildet durch die Differenz zwischen dem Ver 
kaufspreise des Produkts und der Summe der Löhne und Vergütungen sämt 
licher, auch geistiger Arbeiten, die in irgendwelcher Weise zum Zustandekom 
men der Produkte beigetragen haben, zustehen solle." 
Hier finden sich also allerdings starke Anklänge an das strengfozialistische 
Endziel des Wegfalls des Privateigentums an den Produktionsmitteln, aber 
auch hier wieder wird ganz und gar unmarxistisch es als eine diskutable 
Frage bezeichnet, ob es wünschenswert sei, solches Privateigentum beizube 
halten oder, abzuschaffen, während Marx und sein Schüler den naturnotwen 
digen Fortfall des Privateigentums an den Produktionsmitteln als von 
selbst eintretend voraussagen. 
Im übrigen aber hat Lassalle in seinem gesamten öffentlichen Auftreten 
stets „in diametralem Gegensatz zu Marx . . . den idealistischen, staats- 
sozialistischen, sozialreformerischen Standpunkt im Gegensatz zu dem mate 
rialistischen, antistaatlichen und revolutionären Programm von Karl Marx 
vertreten". (Diehl, Sozialismus, Kommunismus und Anarchismus S. 402.) 
Immer und immer wfeder rief >er zwecks Verwirklichung der von ihm ge 
iorderten Reformen die Hilfe des Staates an,, insbesondere, wie wir noch 
sogleich sehen, zur Durchführung seiner P r o d u k t i v a s s o z i a t io n e n. 
Mit dem Staatsgedanken trieb er förmlichen Kultus. „Das aber ist gerade 
die Aufgabe und Bestimmung des Staates, die großen Kulturfortschritte der 
Menschheit zu erleichtern und zu vermitteln. Dies ist sein Beruf. Dazu 
existiert er, hat immer dazu gedient und dienen müssen." (Offenes Ant 
wortschreiben an das Zentralkomitee zur Berufung eines Allgemeinen Deut 
schen Arbeiterkongresses in Leipzig, Liafsalles Ges. W. Band l S. 25.) Der 
Staat hütet nach ihm „das heilige Vestafeuer der Kultur."
	        

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Wissenschaftlicher Sozialismus, Kommunismus, Anarchismus Und Bolschewismus. Nordische Verlagsanstalt R. Hieronymus, 1919.
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