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Die Deutsche Volksversicherung

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Bibliographic data

fullscreen: Die Deutsche Volksversicherung

Monograph

Identifikator:
1014391997
URN:
urn:nbn:de:zbw-retromon-45965
Document type:
Monograph
Author:
Behrens, Franz http://d-nb.info/gnd/123458668
Title:
Die Deutsche Volksversicherung
Place of publication:
Berlin
Publisher:
Druck und Verlag: Vaterländische Verlags- und Kunstanstalt
Year of publication:
1914
Scope:
1 Online-Ressource (36 Seiten)
Digitisation:
2018
Collection:
Economics Books
Usage license:
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Chapter

Document type:
Monograph
Structure type:
Chapter
Title:
"Die Volksfürsorge"
Collection:
Economics Books

Contents

Table of contents

  • Die Deutsche Volksversicherung
  • Title page
  • Contents
  • "Die Volksfürsorge"
  • Die Vorarbeiten für eine nationale Volksversicherung
  • Die Einigungsverhandlungen
  • Das Scheitern der Verhandlungen
  • Die "Deutsche Volksversicherung A.-G."
  • Feinde und Neider

Full text

„Die Volksfürsorge". 
Man kann der Sozialdemokratie das Zeugnis nicht versagen, 
daß sie ihre Pläne mit einer nacheifernswerten Zähigkeit und her 
vorragend zielbewußt zu verfolgen versteht. So sind neben die eigent 
liche politische Partei als wirtschaftliche Schutztruppe die sogen, „freien" 
Gewerkschaften und die im Hamburger „Zentralverband" zusammen 
geschlossenen Konsumvereine getreten, deren Wesenseinheit mit der 
Sozialdemokratie heute niemand mehr ernstlich bestreiten kann. In 
ihrem Streben nach der politischen Macht genügten diese Kampfmittel 
den sozialdemokratischen Führern aber schon lange nicht mehr, zumal 
sie trotz aller Agitation und trotz steigender Wählerzahlen doch einen 
Stillstand in ihrer Bewegung auf mehr als einem Gebiete feststellen 
mußten. So suchten sie nach neuen Waffen; eine solche glaubten 
sie in der Volksversicherung, d. h. der den Lebensverhältnissen der 
minderbemittelten Volkskreise angepaßten Kapitalversicherung, ge< 
funden zu haben. 
Daß sie gerade dieser Gedanke lockte, kann nicht weiter wunder 
nehmen. Wenn es der sozialdemokratischen Partei glückte, diesen Ver 
sicherungszweig in eigene Verwaltung zu nehmen, so waren damit 
alle Grundlagen gegeben, um weitere Massen an sie zu fesseln. Denn 
einmal ist die Volksversicherung ein Massengeschäft, das gerade in 
den Kreisen seine Abnehmer sucht, die der Beeinflussung durch die 
Sozialdemokratie am ehesten zugänglich sind; zum anderen werden 
die Beiträge in kurzen Fristen in den Häusern der Versicherten ab 
geholt, so daß den Agenten der Versicherung die Möglichkeit der 
politischen Beeinflussung in den Häusern der Arbeiter usw. im wei 
testen Umfange gegeben ist. Diese stille Werbearbeit setzt sich aber 
viele Jahre hindurch fort; sie begleitet den, der einmal eine solche 
Versicherung eingegangen ist, oft bis an sein Lebensende, schlägt auch 
seine Frau, und seine Kinder in ihren Bann und sorgt fo für neuen 
Nachwuchs. Auch mußte es ein starkes Werbemittel für die Sozial 
demokratie werden, wenn sie als Versicherungsträger erschien, und 
die großen Wohltaten einer solchen Einrichtung von hier aus dem 
Volke zuflössen. Schließlich aber, und diese Erwägung lockte die 
„Genossen" wohl am meisten, konnte die sozialdemokratische Partei 
in den Rücklagen gewaltige Geldmittel an sich heranziehen, die zur 
Förderung allerlei wirtschaftlicher Interessen und damit indirekt der 
sozialdemokratischen Partei zu verwenden, sie nachher zu hindern 
niemand in der Lage war. 
Sobald die „Genossen" aber die Zweckmäßigkeit eines selbstän 
digen Vorgehens auf dem Gebiete der Volksversicherung erkannt 
hatten, machten sie sich sofort an die Arbeit, die geeignetste Form 
dafür zu finden. Hier aber begannen die Schwierigkeiten. Wollte 
man dem neuen Unternehmen einen Erfolg sichern, so mußte man 
es in seinen Einrichtungen den alten Volksversicherungsgesellschaften
	        

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Die Deutsche Volksversicherung. Druck und Verlag: Vaterländische Verlags- und Kunstanstalt, 1914.
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