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Aktive Währungspolitik

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Bibliographic data

fullscreen: Aktive Währungspolitik

Monograph

Identifikator:
1015587658
URN:
urn:nbn:de:zbw-retromon-32066
Document type:
Monograph
Author:
Frankfurth, Ernst http://d-nb.info/gnd/125271093
Gesell, Silvio http://d-nb.info/gnd/118538934
Title:
Aktive Währungspolitik
Edition:
2. Auflage
Place of publication:
Erfurt
Publisher:
Freiland-Freigeld-Verlag
Year of publication:
1921
Scope:
1 Online-Ressource (80 Seiten)
Digitisation:
2018
Collection:
Economics Books
Usage license:
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Chapter

Document type:
Monograph
Structure type:
Chapter
Title:
Privat- und volkswirtschaftliche Bedeutung der Preisschwankungen
Collection:
Economics Books

Contents

Table of contents

  • Aktive Währungspolitik
  • Title page
  • Contents
  • Der sogenannte Wert und die Währungspolitik
  • Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Geldes
  • Der Bedarf an Geld
  • Das Maß des Geldbedarfes
  • Wie man den Geldbedarf nicht mehr messen soll
  • Der Rückfluß der Banknoten - eine Notwendigkeit der Stückelung und der industriellen Brauchbarkeit des Goldes
  • Der Goldbestand der Emissionsbanken kein Maß der Notenausgabe
  • Privat- und volkswirtschaftliche Bedeutung der Preisschwankungen
  • Währungstechnische Vorschläge für die Sicherung der nationalen und internationalen Währung
  • Internationale Währungsverständigung
  • Ausblick
  • Die Geldtheorie zur aktiven Währungspolitik

Full text

4) 
Wenn die preise sinken. 
den Beweis, daß Jene 200 Millionen nicht etwa überschüssig waren, liefert der Umstand, daß 
man seitdem, also in 8 Jahren, den alten Bestand an Papiergeld fast verdoppelt hat, ohne 
daß von einem Uberschuß die Rede sein kannH. 
Die Erklärung, warum das Geld bei eintretender Baisse sich zurück 
zieht, haben wir mit der nötigen Ausführlichkeit im ersten Teil dieser 
Schrift gegeben. Jetzt wollen wir die Folgen dieser neuen Wendung der 
Emissionspolitik der Reichsbank uns näher ansehen. 
Wenn die Preise fallen, so weint der Schuldner, und es lacht der 
Gläubiger. Der Schuldner muß bei fallenden Preisen eine größere Masse 
Güter von seinem Aktivum opfern, um den Zins seiner Schulden (Passivum) 
aufzubringen. Und diese größere Masse fließt in die Taschen der Gläubiger. 
Die Waren werden billig, jauchzt der Gläubiger. Die Schuld wird 
drückend, flucht sein Schuldner. So gleichen sich die Interessen wieder 
aus, die durch die vorhergehende Hausse verschoben wurden, beschwichtigt 
die Emissionsbank. 
Dieser Ausgleich findet allerdings oft statt,- aber er bildet doch nicht derart die Regel, 
daß man vom Standpunkt der Gerechtigkeit gleichgültig dem Aus- und Abwogen der Preise 
zusehen könnte. Viele, sehr viele Gläubiger werden durch die Hausse ruiniert und zu Schuldnern 
degradiert. Für diese bedeutet die nachfolgende Baisse keine Rehabilitierung, sondern im 
Gegenteil einen neuen Keulenschlag auf den Kopf. 
Und umgekehrt. Mancher Schuldner wird durch die Hausse kn den Rentnerstand ge 
hoben, der dann als solcher von der Baisse neue Vorteile gewinnt. 
Die Kaufleute merken, daß sie bei einem weiteren Preisrückgang dem 
Bankerott entgegentreiben und zweifeln an ihrer Zahlungsfähigkeit. Um 
diese festzustellen, machen sie eine Inventur: 
Bestand 
Einstands 
preis 
Kosten 
Jehkger 
preis 
Inventur- 
Wert 
1000 Kilo Garn . . 
10- 
10 000 
8- 
8 000 
100 Tonnen Tau . 
500 
50 000 
400 
40 000 
50 Faß Heringe . 
60 
3 000 
45- 
2250 
500 Sack Mehl. . 
20 
10 000 
25-*) 
12 500 
20 000 Kilo Speck . . 
1 
20 000 
1,10*) 
21 000 
100 Fuhren Holz . 
20 
2 000 
22-*) 
2200 
2 000 Tonnen Eisen . 
30 
60 000 
23- 
46 000 
200 Ballen Tuch . 
200 
40 000 
150- 
30 000 
50 Kisten Schuhe . 
150 
7500 
120- 
6 000 
60 Tonnen Nägel . 
50 
3 000 
40- 
2 600 
Einstandpreis 
205 500 
170 550 
Inventurpreis 
170 550 
Verlust 
Mk 
34 950 = 
20% des Kapitals. 
Es ist durchaus nicht nötig, daß alle Preise fallen, um von einer allgemeinen Baisse 
sprechen zu können. Im obigen Beispiel sind die drei mit *) versehenen Artikel gestiegen, doch 
im Durchschnitt fielen die preise um 3) 000 Mark. 
Verteilt sich die Baisse, die kn unserem Beispiel 20% des Waren- 
lagers beträgt, auf eine längere Zeitspanne, so fällt der Verlust auf alle 
i) Dieselbe Erscheinung beobachtete man zur Zeit in den Verein. Staaten, wo die Preise 
wie damals in Argentinien abgebaut werde». (1921)
	        

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Aktive Währungspolitik. Freiland-Freigeld-Verlag, 1921.
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