Die russische Goldwährung

Bibliographic data

Monograph

Identifikator:: 883952483

URN:: urn:nbn:de:zbw-retromon-6009

Document type:: Monograph

Author:: Fajans, Wenzeslaus

Title:: Die russische Goldwährung

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Verlag von Duncker & Humblot

Year of publication:: 1909

Scope:: 1 Online-Ressource (XV, 183 Seiten)

Digitisation:: 2017

Collection:: Economics Books

Usage license:: Get license information via the feedback formular.

Chapter

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Title:: Zweiter Abschnitt. Die Gestaltungstendenzen der russischen Handelsbilanz

Collection:: Economics Books

141. 119 ertrage auf dem Wege des Überganges der Landwirtschaft zu intensiveren Anbausystemen oder künstlichen Meliorationen; C. durch eine stärkere Steuerbelastung der ländlichen Be völkerung, die den Bauer zur Veräußerung eines größeren Teils des Ernteertrages auf Kosten seiner Ernährung zwingen würde. A. Die Aussichten auf eine Erhöhung der Getreideausfuhr durch Extensivierung des Getreidebaues. Auf den ersten Blick scheinen die Aussichten auf eine weitere territoriale Ausdehnung des russischen Getreidebaus den besten Hoffnungen zu entsprechen. Seit dem Beginn des Baues der großen sibirischen Eisenbahn hat sich die Auf merksamkeit von ganz Europa auf die asiatischen Besitzungen Rußlands gelenkt, die dank dem langen, mit dem europäischen Eisenbahnnetz sich verknüpfenden Schienenweg zur inter nationalen Getreidekonkurrenz herangezogen wurden. Bisher spielte Sibirien auf dem Weltgetreidemarkte eine verschwindend kleine Rolle. Zu Beginn der 90 er Jahre stellte sich seine Ernte nach amtlichen Angaben auf kaum 125 Mül. Pud pro Jahr, die ausländische Ausfuhr auf etwa 10—12 Milk Pud 1 . Das für das Ausland bestimmte Getreide mußte damals auf den Flüssen des Ob-Systems bis Tjumen, von da aus auf der Uralbahn nach Perm und weiter per Wasser nach Petersburg befördert werden. Die hohen Transportkosten verschlangen jedoch den weitaus größeren Teil des ausländischen Getreide preises, so daß an der internationalen Getreidekonkurrenz sich nur die besten Getreidesorten aus den, der europäischen Grenze nächstliegenden Gebieten Westsibiriens beteiligen konnten. In der Mitte der 90er Jahre, also kurz vor der Eröffnung des Verkehrs auf der sibirischen Bahn, kostete die Fracht vom Tomsk bis Petersburg 52—57 Kop. pro Pud 2 ; gleichzeitig betrug der Petersburger Weizenpreis 70—75 Kop., so daß der Export aus der Gegend von Tomsk, also aus dem östlichen Teil Westsibiriens, nur bei einem äußerst niedrigen Lokalpreise von etwa 13 — 23 Kop. pro Pud lohnend ge wesen wäre. Es ist aber bekannt, in wie auffallend kurzer Zeit die überseeischen Länder unter dem Einflüsse der Entwicklung' moderner Verkehrsmittel ihre Getreideausfuhr gewaltig ver größert und sich zu mächtigen Konkurrenten auf dem Getreide markte herausgebildet haben. Im Jahrzehnt 1861—70 betrug der Weizenexport der Vereinigten Staaten von Amerika im 1 K rahm er, Sibirien und die Bedeutung der großen sibirischen Eisenbahn. St. Petersburg 1900. S. 40 und 44. 0 B a 11 o d, Die wirtschaftliche Bedeutung von Sibirien. Conrads Jahrbücher, III. F. 12. Bd. S. 360.

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