96
allem aber haben die Eisenbahnen, dem ungünstigen Bau
des Landes zum Trotz, quer durch die Gebirge den Welt
verkehr mitten durch unser Land geleitet 1 .
Jura Am Steilabfall des Jura gegen das Mittelland
liegt ein natürliches Verkehrshindernis; nur vereinzelte
Lücken öffnen einen Durchgang. Häufig folgen die Wege
den Querdurchbrüchen der Flüsse. Der Rhonedurchbruch
unterhalb Genf ist die Eingangspforte zur Schweiz vom
südwestlichen Frankreich her. Die großen Verkehrswege
aus dem Norden Frankreichs dringen bei Vällorbe, durch
das Traverstal und bei Locke durch das St. Jmmertal
in das Miltelland ein. Basel sammelt wie ein Brenn
punkt des Verkehrs die Wege aus dem nordöstlichen
Frankreich und dem Rheingebiet und leitet sie durch drei
Flußtäler quer durch den Jura in die innere Schweiz:
der Birs entlang über die Pierre Pertuis (Siehe Karte IV),
durch das Tal der Ergötz zum obern und untern Hauen
stein und durch das Fricktal über den Bötzberg. Der
Durchbruch der Aare von Brugg zum Rhein hinaus
wird als Verkehrsweg durch den weniger zugänglichen
und verhältnismäßig schwach bevölkerten Schwarzwald,
der breit vor dem Ausgang liegt, stark beeinträchtigt.
Durch die Lücke zwischen dem Schasfhauser Randen und
dem Bodensee dringen dagegen die Wege ungehindert über
den Rhein hinweg nach Süddeutschland ein. Die aus
gedehnte Wasserfläche des Bodensees ist ein weiteres
Hemmnis, das vom Schnellverkehr umgangen werden muß.
Alpen Die Alpen sind nicht ihrer Mächtigkeit entsprechend
unwegsam. Tiefgefurchte und geräumige Täler leiten die
Wege zu den innern Landschaften des Gebirges und über
zahlreiche Einsattelungen hinweg. Von der einzigartigen
Stellung des Gotthards war bereits die Rede (Seite 8).
Als zentraler Alpenübergang vermittelt er vor allem den
Verkehr zwischen den Rheinlanden und Norditalien. Die
Pässe der Berner und Glarner Alpen stehen an Bedeu-
i Über die Flußschiffahrt f. Seite 42.