Full text: Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russisch-Polen und dem Deutschen Reiche und die sich daraus für den Friedensschluss ergebenden Folgerungen

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für 1915 sogar auf 4,65 Millionen Faß geschätzt. Die Industrie 
war zu einem Syndikat mit dem Sitz in Warschau zusammen 
geschlossen, das jedoch mit dem 1. Januar 1915 abgelaufen ist. 
Zum Syndikat gehörten folgende Fabriken: 
*) 1) Portland-Cement-Fabrik Grodziec in Zabkowice, 
2) Aktiengesellschaft Firley in Lublin, 
*) 3) Akt.-Ges. der Porltand-Cement-Fabrik Wysocka in Lazy, 
4) Portland-Cement-Fabrik Klucze, Akt.-Ges. Rabszytyn, 
5) Portland-Cement-Fabrik Lazy, Akt.-Ges. Lazy, 
*) 6) Portland-Cement-Fabrik Wrzosowa in Poray bei 
Czenstochau, 
7) Portland-Cement-Fabrik Akt.-Ges. Ogrodzieniec in 
Zawierzie, 
8) Portland-Cement-Fabrik Akt.-Ges. Wiek in Zawierzie, 
vom Syndikat gepachtet ist 
9) die Portland-Cement-Fabrik Opoczno in Opoczno und 
vom Syndikat vor 3 Jahren aufgekauft ist 
10) die Portland-Zement-Fabrik Kielce, Akt.-Ges. in Kielce. 
Die Fabriken zu 9 und 10 befanden sich jedoch in den 
letzten Jahren vor dem Kriege außer Betrieb. 
Außerhalb des Syndikats befand sich nur die Fabrik Jakub 
in Rudniki. 
Bisher war die Zementindustrie Russisch-Polens der deut 
schen Zementindustrie nicht ebenbürtig, da ihr ein Kalkstein von 
den vorzüglichen Eigenschaften, wie sie speziell der oberschlesische 
Kalkstein besitzt, fehlt. Dazu kommt, daß die Fabriken infolge 
des hohen russischen Einfuhrzolles aus Maschinen nicht die technisch 
und maschinell auf der Höhe stehenden Maschinen besitzen, wie sie 
der deutschen Zementindustrie zur Verfügung stehen. Das 
polnische Fabrikat ist infolgedessen gegenüber dem deutschen 
minderwertig und dem Preise nach bisher nicht konkurrenzfähig 
gewesen. Die deutsche Industrie konnte jedoch 
auch ihrerseits der polnischen Zementindu 
strie keine Konkurrenz bereiten, da Ruß 
land hohe Zölle auf Zement erhebt (0,12 
Rubel per Pud), wodurch die Einfuhr in 
Rußland verhindert war. 
Die Produktion der polnischen Fabriken erreicht mit 2,6 
Millionen Faß über 50 % die bisherige Absatzmenge der schlesi 
schen Fabriken, die ihre Jahresproduktionsfähigkeit von 67 2 —7 
Millionen Faß auch in günstigen Verbrauchsjahren bisher nur 
mit etwa 70 % ausnutzen konnten. — 
*) Die Fabriken zu t, 3 und 6 liegen in dem gegenwärtig deutschen 
Verwaltungsbezirk, die übrigen im öfterr. Verwaltungsbezirk.
	        
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