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die Edelmetalle Gold und Silber *), weil sie außer der allgemeinen Be
liebtheit und damit der allgemeinen Verwendbarkeit folgende Eigen-
schäften in sich vereinigen:
1. Dauerhaftigkeit. Nahrungsmittel und andere zur Erhal
tung des Lebens notwendige Güter können nur in beschränkter Menge
aufgespeichert werden; die Edelmetalle hingegen besitzen große Wider
standsfähigkeit, da sie durch Luft und Wasser nicht angegriffen werden
und erst bei sehr hoher Temperatur sGold bei etwa 1060 Grad) schmelzen.
Gold ist nur in Königswasser sSalpetersalzsäure) löslich.
2. Teilbarkeit und leichteVercinigung. Alle Metalle,
also auch die Edelmetalle, lassen sich ohne Verlust in beliebig viele Teile
zerlegen. Man kann auf elektrischem Wege ein Goldblatt Herstellen, das
10 OOOmal dünner als Schreibpapier ist, von denen jedes einen seinem
Gewicht genau proportionalen Wert hat, und diese Teile lassen sich durch
Schmelzung in beliebige Formen wieder vereinigen; eine Eigenschaft,
die keine andere gleich dauerhafte Ware besitzt.
3. Leichte Transportfähigkeit. Infolge ihres hohen
Wertes nehmen große Summen dieser Edelmetalle einen verhältnismäßig
geringen Raum ein und können daher leicht von einem -Ort zum andern
geschasst werden.
4. Gleichwertige Beschaffenheit. Die Edelmetalle sind,
wie alle Metalle, vertretbare Güter.
5. W e r t b e st ä n d i g k e i t. Die Edelmetalle, insbesondere das
Gold, sind nicht nur die dauerhaftesten, sondern auch die wertbeständigsten
Waren, wenn auch ihre Preise Schwankungen unterworfen sind.
8. Münzgeld.
Die als Tauschmittel dienenden Metalle wurden ursprünglich nur nach
dem Augenmaß abgeschätzt, dann gewogen. Die erste künstlich her
gestellte Wage war die Goldwage, die ersten Gewichte waren Frucht-
körner.
Das Wort Karat stammt aus dem Arabischen und heißt Kern des Johannis-
Die von Rußland 1828 und in den folgenden Jahren aus Platina ge
prägten Münzen zu 3, 6, bzw. 12 Rubel haben sich nicht bewährt und sind be
reits 1845 wieder eingezogen worden.