WANDERUNGSVERLAUF UND GETROFFENE MASSNAHMEN. 183
aus Elsaß-Lothringen die Kraft zu weiteren Opfern er
schaffen.
Hüten muß man sich bei einer Betrachtung der bis
heute ungenügend erfolgten Hilfe für die vertriebenen Ei
saß-Lothringer davor, die Schuld an der trostlosen Lage
vieler Flüchtlinge den mit her Fürsorge der Vertriebenen
beauftragten und sich befassenden Organisationen zuzu
sprechen. Das Bote Kreuz hat in pflichtgetreuer Arbeit
seine Aufgaben den Weisungen der Regierung entsprechend
durchgeführt. Hilfsbund und Beirat haben in rastloser
Tätigkeit im Bunde mit allen Spezialorganisationen der
Vertriebenen keine Möglichkeit ungenutzt gelassen, um die
Not der Flüchtlinge zu lindern. Kein Fehlschlag ihrer
Bemühungen konnte sie davon abhalten, stets aufs neue
den Kampf um die Anerkennung der Forderungen der
Flüchtlinge durch das Deutsche Reich aufzunehmen. Nicht
anders hat die Ministerialabteilüng für Elsaß-Lothringen
im Reichsministerium des Innern die Interessen der Ver
triebenen vertreten. Ihr Stand ist ein besonders schwerer.
Als ausführendes Organ der Reichsregierung ist der Vor
stand der Abteilung gezwungen, abschlägige Antworten
der Regierung auf die Forderungen der Vertriebenen an
diese zu übermitteln und die durch die Reichsregierung be
schlossenen Hilfsmaßnahmen durchzuführen. Die Erbit
terung der Flüchtlinge richtete sich infolgedessen oft ge
rade gegen die Ministerialabteilüng. Welche Arbeit die Ab
teilung im Interesse der Vertriebenen geleistet hat, in
welcher Weise der Ministerialdirektor und die Leiter der
einzelnen Ressorts der Abteilung bis heute bemüht waren,
durch Denkschriften und in persönlichem Vortrag bei den
verschiedenen Reichsministern die volle Entschädigung der
Vertriebenen zu erreichen und eine großzügige Siedelungs
aktion in die Wege zu leiten, darüber kommen selbstver
ständlich keine Berichte in die Öffentlichkeit.
Nicht Vorwürfe verdienen alle diese im Dienste der
Vertriebenen tätigen Organisationen, sondern den Dank
aller elsaß-lothringischen Flüchtlinge. Ihnen ist es zu