glauben ja die Auftraggeber einem abratenden Gutachten
doch nicht, und gehen nun erst recht an die Ausbeutung
der Minen. Und doch viel, sehr viel Geld wäre nicht
verloren worden, wenn die Gutachten gewissenhaft aus
gestellt und befolgt worden wären. Ein klassisches Bei
spiel sind die berüchtigten Goldseifen des Rio San Juan
de Oro bei Tupiza, allerdings in Bolivien, aber sehr
nahe der argentinischen Nordgrenze, und die Verhält
nisse sind die gleichen — mutatis mutandis. Und dann —
es war argentinisches Geld, was da verloren wurde. Die
Gutachten waren, wenn auch nicht gerade ungünstig,
doch so, daß es geraten gewesen wäre, nur mit
einer gewissen Vorsicht an die Ausbeutung heranzugehen.
Aber da wurde gleich die Ausbeutung in allergrößtem
Maßstabe in Angriff genommen. Vier große Bagger
maschinen wurden unter ungeheuren Kosten per Maul
tiere und per Karren auf den schwierigen Wegen von
Buenos-Aires aus hinaufgeschafft -— und als nun die
Bagger zu arbeiten anfingen, da war entweder viel zu
wenig Gold da oder überhaupt keins, so daß schon nach
ganz kurzer Zeit der Betrieb eingestellt werden mußte,
und die Gesellschaft sich auflöste. Die 4 Bagger liegen
da oben und sind für den, der sie haben will, für
ein Spottgeld zu kaufen. Ähnliche Vorkommnisse, die
sich leider auch in Argentinien wiederholten, übten na
türlich ihre Wirkung aus. Das Kapital wurde mißtrauisch
und zog und zieht sich immer mehr vom Minenwesen
zurück.
Wie man oft ohne genügende gründliche Vorunter
suchung an die Ausbeutung einer Erzader heranging, so
in vielen Fällen auch ohne genügendes Kapital. Man
wollte eben ohne Anlagekapital möglichst rasch — mög
lichst viel aus der Mine herausholen. Da war dann aller
dings oft das geringe Kapital verbraucht, ehe überhaupt
ein regelrechter Abbau beginnen konnte, wenn überhaupt
von einem regelrechten Abbau geredet werden kann.
In den meisten Fällen war es wildester Raubbau in ver
wegenstem Sinne des Wortes, an dessen üblen, weil für
den später einsetzenden regelrechten Betrieb sehr kost