Währungstechnische Vorschläge für die Sicherung der Währung.
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Mährungstechmsche Vorschläge für öre -Sicherung öer nationalen unö
internationalen Währung.
Rationale Währungspolitik.
Das Geld ist ein Werkzeug des Warenaustausches, in letzter Linie der
Arbeitsteilung. Die sachlichen Bedürfnisse dieses Warenaustausches (Handel),
nicht die persönlichen Interessen, Wünsche und Begierden der Kaufleute sollen
bestimmen, wie das Geld verwaltet werden muß. Bon der höheren Warte
der unpersönlichen Volkswirtschaft, nicht aus dem engen Gesichtskreis der
Dividende, des Profites, der Differenz heraus soll die öffentliche Verwal
tung des Geldes ihre Richtlinien nehmen. Der Kaufmann sucht Differenzen,-
die Volksinteressen verlangen die Beseitigung der Differenzen.
Das Geld wirkt ausschießlich durch den Preis, den es auf dem Markte
erzielt. Sieht man von diesem preis ab, so bleibt nichts übrig. Auf den
Preis, den das Geld erzielt, also auf das Tauschverhältnis zwischen Waren
und Geld muß sich daher die Aufmerksamkeit der Geldverwaltung konzentrieren.
Das Tauschverhältnis zwischen Waren und Geld (der Preis) wird aus
nahmslos durch Nachfrage und Angebot bestimmt. Wird viel Geld angeboten
(Nachfrage), so steigt der preis,- das heißt das Tauschverhältnis ändert sich
in dem Sinne, daß man mehr Geld für das gleiche Quantum Ware geben
muß. Wird wenig Geld angeboten, so fällt der Preis. Wird viel Ware an
geboten, so fällt der preis,- wird wenig Ware angeboten, so steigt der Preis.
Wenig und viel sind also hier wie überall nur die groben Ausdrücke eines
Verhältnisses. Mehr sagt der Preis nicht.
Damit der Handel seine sozialen Aufgaben erfüllen kann, muß der
Preis fest bleiben, d. h. das Verhältnis im Angebot zwischen Waren und
Geld muß über Ort und Zeit hinweg unverändert bleiben, so daß jeder
ideell für eine Mark nach Jahr und Tag so viel an Waren erhält, wie er
selber für die Mark an Waren gegeben hat,- weder mehr noch weniger.
Da das Angebot der im Umlauf sich befindenden Geldmassen großen
Schwankungen unterworfen ist (s. die Panik in New Bork 190?), so müssen
Vorkehrungen getroffen werden, um diese Schwankungen durch Einzug oder
Ausgabe von entsprechenden Geldmengen von Staats wegen auszugleichen,
d. h. das bisherige Zuviel und Zuwenig in dem Verhältnis zwischen Geld-
und Warenangebot wird beseitigt, indem der Staat das Zuviel im Geld
angebot einzieht und das fehlende Zuwenig ersetzt.
Entleert das Publikum die Geldreserven auf den Markt, leeren sich die
Bankdepots, die Strohmatratzen,- die Strümpfe, die Sparbüchsen, wird durch
eine optimistische Stimmung der Geldumlauf beschleunigt, erzeugt dieselbe
Stimmung eine Masse Geldsurrogate, so muß der Staat eine entsprechende
Masse an Bargeld dem Verkehr entziehen.
Umgekehrt, wenn Pessimismus die rosige Geschäftsstkmmung ablöst und
das ganze Volk sich auf das Bargeld stürzt, als auf den einzigen Anker,
der Grund faßt, um dieses Geld dem Markt und seiner Bestimmung (dem
Warenaustausch) zu entziehen und bis auf bessere Zeiten zu verbergen,- wenn