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4, Die Berliner Handels-Gesellschaft, gegründet im Jahre
1856, Aktienkapital 15 Milk Thaler.
5. Die Mitteldeutsche Kreditbank in Meiningen, gegründet
ebenfalls im Jahre 1856 mit einem Aktienkapital von
8 Milk Thalern.
B. Privatbankiers:
1. M. A. v. Rothschild & Söhne, Frankfurt a. M.
2. Gebrüder Bethmann, Frankfurt a. M.
3. Sab Oppenheim jr. & Co., Cöln.
4. v. d. Heydt-Kersten Söhne, Elberfeld.
Diese Banken haben in jener Zeit ihre dem badischen
Wirtschaftsleben bewilligten Kredite zumeist von ihrer Zentrale
aus gewährt, ohne daß sie durch ein Filialennetz im Groß
herzogtum Baden festen Fuß faßten. Nur die benachbarte
Darmstädter Bank suchte im Anfang des Jahres 1856 bei dem
badischen Ministerium um Konzessionserteilung zur Errichtung
einer Filiale in Mannheim nach. Dies Gesuch wurde jedoch
abschlägig beurteilt auf Grund eines eingeholten Gutachtens der
Mannheimer Handelskammer 1 ),
In diesem interessanten Schriftstück wird unter anderem
eine Filiale der Darmstädter Bank deshalb nicht gewünscht,
„weil das Institut sich keiner Oberaufsicht unterstellen wolle,
keine Grenzen in ihren Finanzoperationen kenne und keinerlei
Verpflichtungen übernehme, vor allem aber scheine das Gesuch
weniger den Drang nach Unterstützung des Handels und der
Industrie Badens, als vielmehr der Absicht zu entspringen der
naheverwandten Zettelbank eine neue gute Absatzquelle ihrer
in Aussicht stehenden Notenmasse zu eröffnen. Das Großherzog
tum Baden werde dann mit Noten der benachbarten Zettelbank
überschwemmt und in ein Abhängigkeitsverhältnis zu dem Groß
herzogtum Hessen gelangen.“
Die einzige badische Bankfirma, die den oben bezeichneten
Kreditinstituten bei der Inszenierung größerer Kreditoperationen
(Staats- und Kommunalanleihen hilfreich die Hand bot, war die
Mannheimer Privatbankfirma W. H. Ladenburg (gegründet 1785).
1) Archiv d. Mannh. Handelskammer fase. Bankw.