Full text: München als Industriestadt

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Pech findet dann seine' Anwendung in den Pichereien verschie 
dener Münchener Brauereien. Dagegen fällt die Holzteerge 
winnung für München selbst auch fort und ist nur noch in der 
waldreichen Umgebung zu finden. Zu wünschen wäre ja eine 
Wiederbelebung der Münchener chemischen Industrie, denn 
sie würde dann sicher mit ihren vielfach eigenartigen Anforde 
rungen und Bedürfnissen wieder anregend auf die verschie 
densten sonstigen Industriezweige wirken, wie die Maschinen- 
und Apparatebauanstalten, die Stanz- und Emaillirwerke. 
In dem Maße, in dem die Erkenntnis von dem großen 
Werte der Heranziehung genannter Industrien, die für Mün 
chen fehlen oder nur gering an seinem wirtschaftlichen Wer 
den beteiligt sind, in immer weitere Kreise dringt, wird auch 
die Bedeutung Münchens für den Weltmarkt immer mehr und 
mehr zunehmen. Wie sich jetzt seine wirtschaftliche Produk 
tion und Konsumtion darstellt, soll folgende Tabelle zeigen, 
welche Eingang und Versand der sämtlichen Münchener Bahn 
höfe im Jahre 1911 zusammenfaßt: 
Produkte 
Eingang | Versand 
in Tonnen 
Bier 
4021*) 
260259 
Chemikalien, Drogen 
4810 
1481 
Altes Eisen 
3164 
18022 
Stahl und Eisen 
56862 
17274 
Maschinen und -teile 
13135 
15862 
Eisen- und Stahldraht 
1606 
1532 
Glas und -waren 
13806 
2919 
Häute, Felle, Leder 
5466 
8313 
Papier, Pappe 
31377 
8958 
Teer, Pech, Harz, Asphalt 
16680 
6563 
Ton waren, Porzellan 
11518 
4260 
Fahrzeuge 
5871 
5878 
Malz 
11616 
10716 
Tabak 
1850 
65 
Wollten wir aber aus diesen Zahlen auf die Größe oder 
'die Bedeutung einzelner Industriezweige Münchens schließen, 
*) Größtenteils Weißbier.
	        
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