Full text: Der Salzhandel, die Salinen und Salzbergwerke Württembergs im 19. Jahrhundert

I. Abschnitt. 
Allgemeine Darstellung. 
1. $ a p i t e I. 
Are Snlzpruduktion. 
Die Salzgewinnung in Württemberg beschränkte sich in früheren Jahr 
hunderten ausschließlich auf den Salinenbetrieb. Für die wirtschaftlichen Ver 
hältnisse früherer Jahrhunderte reichte zur Salzbeschaffung technisch das Bohr 
lochsystem im allgemeinen vollständig ans; erst im 18. Jahrhundert kam es zur 
Entwicklung eines nennenswerten Salzbergbaues, der in unserer Zeit den Salinen 
betrieb in seiner früheren Bedeutung etwas zurückgedrängt hat. So auch in 
Württemberg, wo in der Gegenwart nicht mehr die Salinen, sondern die Salz 
bergwerke die Hauptprodnktionsfaktoren für Salz sind. Eine Entwicklung, die 
übrigens Württemberg mit allen salzproduzierenden Ländern gemein hat. Wir 
geben nunmehr einen kurzen Abriß der Entstehung der Salinen und Salzberg 
werke Württembergs. 
Als ältester Salinenbetrieb Württembergs ist die Kgl. Saline zu Sulz am 
Neckar zu nennen, von der uns bereits Mitte des 13. Jahrhunderts die Grafen 
von Sulz als Hanptbesitzer gemeldet werden. Im weiteren Verlauf gestalteten 
sich die Besitzverhältnisse des alten Salzbrunnens zu Sulz äußerst mannigfaltig, 
da durch Erbteilung immer neue Anteilhaber hinzutraten. So traten gegen 
Ende des 14. Jahrhunderts die Grafen von Geroldseck als Mitbesitzer am 
Salzbrunnen auf; ebenso wurden Bürger der Stadt Sulz Eigentümer von 
Siedepfannen. Im 16. Jahrhundert wurde die Saline als württembergisches 
Lehen Privatpersonen zum Betriebe überlassen; aber erst im Jahre 1735 brachte 
der Württembergische Staat sämtliche Anteile der Siederschaft durch Kauf in 
feinen Besitz, so daß die Saline Sulz nunmehr uneingeschränktes Staatseigentum 
war. Wiederholt hatte die Saline Sulz in früheren Jahrhunderten mit Solen 
mangel zu kämpfen; keine Mittel wurden gescheut, um diesem Mangel abzuhelfen 
und die Saline vor Verfall zu bewahren. Auch in der zweiten Hälfte des 
19. Jahrhunderts hatte sich die Solenförderung wieder derart verschlechtert, daß 
eine gründliche Abhilfe geschaffen werden mußte, wenn die Saline wirtschaftlich 
lebensfähig bleiben sollte. In der Tat gelang es im Jahre 1839/40 etwa 
eine Stunde südöstlich von Sulz bei Bergfelden ein ausgedehntes Steinsalzlager 
zu erbohren, das eine gewinnbringende Sole zuließ. Allerdings mußte mit 
großen Kosten die Sole mittels einer Röhrenleitung von Bergfelden nach Sulz 
geschafft werden. Dennoch wußte die Salinenverwaltung den Betrieb gewinn-
	        
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