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rot. Die Arbeitervertreter forderten 250 Mk. mehr pro
Schicht. Ein Unternehmervertreter sagte ihnen daraufhin ge
sprächsweise: „Warum habt Ihr nicht mehr gefordert?"
Jahr
und
Monat
Durchschnittliche Schichtlöhne
der Hauer und Schlepper im
Ruhrqebiete
Mk.
Durchschnittliche Stein-
kohleupreise (Fettiörderk.
Rhein.-Wests.)
Mk.
1913
ledig
6,75
verheiratet
12
Januar 1922
107
122
405
Februar
März
April
Mai
121
137
468
141
157
605
159
176
784
187
205
908
Juni
203
221
* 908
Juli
259
277
1 208
August
351
374
1 513
September
689
719
4 105
Oktober
843
903
5 055
November
1 599
1767
1*063
Dezember
2 753
3 053
22 763
Januar 1923
4 246
4 696
32 622
Februar
12 963
14 279
107 657
Darauf ein ArbeitorDertreter: „Ja, wir haben selber schon
gestern abend davon gesprochen, ob wir nicht 300 Mk. for
dern sollten " Am nächsten Tage forderten die Arbeiteroer
treter 300 Mk. und stimmten der von den Unternehmern ge
forderten Tonnenpreiserhöhung von 2600 Mk. (einschließlich
Kohlensteuer) zu, während eine Lohnerhöhung um 300 Mk.
an sich äußerstenfalls eine Preiserhöhung um 800 Mk. (ein
schließlich Kohlensteuer) rechtfertigte.
Aus den auf solche Weise erzielten Gewinnen hätten
wohl die Kosten der Anlegung neuer Schächte bestritten wer
den können, hätte nicht die Ausschaltung jeder Konkurrenz
es ermöglicht, die Gewinnste auf mühelosere Weise zu steigern.
Auch in der Eisenindustrie, deren Konkurrenzfähigkeit
durch die Forderungen der Arbeiter bedroht sein soll, ist es
nicht anders. In allen Zweigen der Schwerindustrie ist der
auf die Lohnausgaben fallende Anteil am Produktionswerte
mehr oder weniger zurückgegangen^). Dieser Anteil betrug im
Reiche (Umfang von 1920, ohne Saargebiet) in:
!) Text und Tabelle sind entnommen aus „Wirtschaft und
Statistik". III. Jahrg., Nr. 5, S. 130.