Auf dem Gut P e t e r s h a g e n , Kreis Schlawe, Besitzer Domänen-
pächter Gau de, ist der Arbeiter R. zum 1. April 1920 gekündigt worden.
Kollege R. ist 21 Jahre auf dem Gut beschäftigt. Am 29. Juni 1919 wurde
R. auf der Verfannnlung als Vorsitzender der Ortsgruppe gewählt.
Auf dem Gut Kummerow, Kreis Schlawe, Besitzer Grahle, sind
zwei Arbeiterfamilien zum 1. April 1920 gekiindigt. Kollege N. wurde
auf der Versammlung am 26. Oktober 1919 als Vorsitzender der'Ortsgruppe
Kummerow gewählt, ist Kriegsbeschädigter. Kollege D. ist auch als Ver
trauensmann gewählt.
Auf dem Gut Stangen, Kreis Schlawe, Besitzer v. Ripp An
häufen, sind zwei Forstarbeiterfamilien am 13. Januar 1920 zum
1. April 1920 gekündigt worden. Kollege St. und G. waren als Vertreter
der Ortsgruppe Crangen zur Kreisversammlung am 11. Januar 1920 er
schienen, traten in sachlicher Weise für Erhöhung der Löhne des neuen
Tarifs ein.
Die Kollegen sollten einen Einzeltarif unterschreiben. Da der Kontrakt
nicht mit den Sätzen eines Tarifs, wenn er regierungsbezirks- oder kreis
weise abgeschlossen wird, übereinstimmte, sondern bedeutend niedriger war,
verweigerten acht Forstarbeiter die Unterschrift. Dies sind sämtliche Forst
arbeiter, die dort beschäftigt sind.
Der Rittergutspächter F e r m a n n in W a tz o w schikaniert die Arbeiter,
weil sie Mitglieder des Deutschen Landarbeiter-Verbandes sind. Zu W. P.
sagte er, wenn er nicht in den Verband gegangen wäre, bekäme er alles. Er
hat eine Familie von zusammen acht Personen und hat keinen Raum für
seine Möbel. Der Kutscher Z. hat vier Stuben auf eine Familie erhalten,
aber mit der Begründung, daß er aus deni Verband gehen müsse, was er
dann auch getan hat. Der Hofmeister K. hat 100 Zentner Kartoffeln im
Kontrakt und 76 Zentner hat er nur erhalten. Die anderen soll er haben,
wenn er aus dem Verband geht.
Kreis Rummelsburg.
Auf dem Gut R e d d i e s , Kreis Rummelsburg, Besitzer Post, ist unser
Mitglied O. F. bereits im Oktober 1919 zum 1. April gekündigt worden, ist
aber bereits im November ganz aus der Arbeit entlassen worden. Die An
gelegenheit wurde dem Schlichtungsausschuß übergeben und fand Verhand
lung am 16. Dezember 1919 statt. Zu dieser Verhandlung erschien Guts
besitzer Post nicht, es lag ein Schreiben von ihm vor, indem er sich bereit
erklärte, F. den Lohn und auch das Deputat bis zum 1. April 1920 zu zahlen,
im iibrigen die Entlassung aber nicht zurücknahm.
F. ist seit drei Jahren aus dem Gut beschäftigt. Er ist Bevollmächtigter
der dortigen Ortsgruppe. Bei Unterhandlung mit unserem Kreisvertrauens-
mann Grigat erklärte der Gutsbesitzer Post diesem, daß F. ihm immer an
ständig gekommen sei, und auch sonst ein fleißiger Arbeiter sei.
Am 1. Januar 3 920 sind auf dem Gut R e i n f e l d R., Kreis Rummels
burg, Besitzer Henry, die Arbeiterfamilien W. F. und I. W. gekündigt
worden. W. F. ist bereits 30 Jahre auf dem Gut beschäftigt. I. W. ist seit
18 Jahren auf dem Gut beschäftigt.
Auf dein Gut R e d d i s sind neun Arbeiterfamilien zum 1. April 1920
gekündigt, die längere Jahre auf dem Gut beschäftigt waren. Es handelt
■ sich natürlich um Mitglieder des D. L.-V. Der Kollege schreibt: Ich bitte
doch mal endlich, die Sache in die Hand zu nehmen und mir genau Bescheid
zu geben, denn die Großagrarier machen mit uns, was sie wollen.