Sterblichkeitsziffer ist, besonders in den
Städten, übermäßig hoch.
Jedoch die Hauptursache unseres wirt-
schaftlichen Verfalles liegt dennoch nicht in
diesen zahlreichen äußeren Umständen. Sie
ist vielmehr eine innere Ursache, sie liegt
in dem Verfall der wirtschaftlichen Arbeit
selbst. Die Arbeit ist geschwächt, der wich-
tigste Hebel der ganzen Volkswirtschaft ist
in Unordnung geraten, und darin besteht die
wirkliche Tragik unserer Lage, weil alles
übrige in Ordnung gebracht werden könnte
— aber wiederum nur durch Arbeit in Ord-
nung gebracht werden, könnte. Wenn die
Volksarbeit auf der Höhe wäre, wenn sie
in voller Ordnung wäre, so brauchten wir
das übrige nicht zu fürchten. Aber die
Arbeit ist gefallen — das ist schlimmer als
die Unordnung der Werkbank, der Ma-
schine, der Lokomotive, der Fabrik, mit
einem Wort: es fehlt jetzt das, was die Ar-
beit in der Volkswirtschaft unbedingt
braucht.
Wiederum kennen wir die Ursachen
unserer Arbeit sehr gut, sie sind, könnte
man sagen, natürlich und verständlich. Die
Arbeit ist im Laufe von Jahrhunderten unter
dem Drucke des Zwanges verrichtet wor-
den, erst des unmittelbaren, persönlichen
(Sklaverei und Leibeigenschaft), darauf des
mittelbaren, wirtschaftlichen (Lohnarbeit).
Der arbeitende Mensch arbeitete nicht für
sich selbst, sondern für einen anderen, und
dazu zwang man ihn, indem man aus ihm