Full text: Einführung in das Studium der Konjunktur

2. Die Verhältnisse auf dem Warenmärkte. 
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ab, so daß es hier nicht wundernehmen kann, daß bei diesen Gütern 
keinerlei Parallelität zwischen den Preisänderungen und den Konjunk 
turschwankungen besteht. Man wird sagen können, daß ein solcher 
Zusammenhang zwischen Konjunktur und Preisen nur dort deutlich 
beobachtet werden kann, wo es sich um Güter handelt, welche mit 
der Industrie entweder als Rohstoffe oder als Erzeugnisse derselben 
in Beziehung stehen. Das Gesagte wird besonders deutlich, wenn 
man die Preisbewegung von Nahrungsmitteln und Rohstoffen ein 
ander gegenüberstellt und würde jedenfalls noch deutlicher werden, 
wenn das Zahlenmaterial zur Verfügung stände, um damit auch die 
Preisbewegung der fertigen Waren zu verfolgen. 
Eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Preise bei einem 
Rückgang der Konjunktur spielt es auch, wenn es bei einer rück 
läufigen Nachfrage im Inland der heimischen Industrie möglich ist, 
einen mehr oder weniger großen Teil ihrer Erzeugung ins Ausland ab 
zustoßen und damit einer zu starken Preissenkung im Inland ent 
gegenzuwirken. Ob dieses möglich ist, hängt mit in erster Linie von 
den wirtschaftlichen Verhältnissen in den Einfuhrstaaten ab. Ist der 
Konjunkturrückgang und die Depression eine internationale Erschei 
nung, so wird es nicht möglich sein, auf diese Weise durch ein© 
Steigerung der Ausfuhr den heimischen Markt zu entlasten, während 
sich dieses unschwer durchführen läßt, wenn mit einer Depression im 
eigenen Lande eine günstige Konjunktur in anderen Staaten Hand 
in Hand geht. 
Wir haben ja oben gesehen, daß der Rückgang der Konjunktur 
für die Industrie eines Landes sinkenden Absatz und sinkende Ver 
kaufspreise bedeutet. In dem Maße, in welchem dieses eintritt, ent 
stehen wichtige Einwirkungen auf die Warenaus- und -einfuhr des be 
treffenden Landes. In dem Maße, in dem die Inlandspreise zu 
rückgehen, wird die Industrie des betreffenden Landes bei gleich 
bleibenden Weltmarktspreisen auf fremden Märkten konkurrenzfähiger 
und damit wird ein fördernder Einfluß auf die Ausfuhr dieses 
Landes ausgeübt. Es kommt noch hinzu, daß unter solchen Ver 
hältnissen die Absatzschwierigkeiten im eigenen Lande, die geringen 
Produktionsmöglichkeiten in der Industrie dieses Landes, den Wunsch 
aufkommen lassen müssen, die eigenen Warenlager zu leeren, um 
überhaupt weiter arbeiten zu können und keine Arbeiterentlassungen 
vornehmen zu müssen, ein Ziel, das man dann ebenfalls durch eine 
Forcierung des Exports, wenn es sein muß, auch zu ungünstigen 
Preisen, zu erreichen sucht. 
Umgekehrt werden dann der mangelnde Absatz und die Ein 
schränkungen der Produktion im Inland hemmend auf die Einfuhr,
	        
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