Full text: Die hygienischen Verhältnisse der Insel Formosa

18. Die Malaria. 
D ie Malaria ist den Formosachinesen unter dem Namen Koan- 
rja-chen = Krankheit mit Kälte undHitze und den Formosa 
wilden unter dem Namen Sowarisan = Schüttelfrost seit 
undenklichen Zeiten bekannt. Als im Jahre 1874 nach Formosa eine 
Strafexpedition unternommen wurde —• es waren japanische Unter 
tanen durch Formosawilde ermordet worden, die, wie die chinesische 
Regierung mitteilte, nicht unter ihrer Botmäßigkeit standen —, 
waren die unter den japanischen Soldaten beobachteten Krank 
heiten größtenteils Malariafälle. Ebenso haben die Truppen, die 
1895 und in den folgenden Jahren nach Formosa kamen, sehr stark 
unter der Malaria zu leiden gehabt. Bei den Zivilbeamten, Kauf 
leuten usw. stand es nicht anders. So war es ganz begreiflich, daß 
sich Militär- wie Zivilärzte dem Studium der Krankheit in hohem 
Maße widmeten und die Muskitotheorie, sobald sie erwiesen war, 
praktisch anwandten. Insbesondere hat die Kommission zur Erfor 
schung der endemischen Krankheiten zahlreiche Untersuchungen 
über die Krankheit angestellt und mehrere, zum Teil sehr wichtige 
Berichte darüber veröffentlicht. 
I. Epidemiologisches, 
l. Vorbedingungen. 
Nachdem Mitteilungen über geographische, klimatische, Woh- 
nungs- und Bevölkerungsverhältnisse schon in anderen Abschnitten 
gegeben worden sind, genüge es hier, darauf hinzuweisen, daß 
Bauernhäuser, wo Büffel und Schweine mit den Menschen zusammen 
wohnen, ferner feuchte, vernachlässigte und mit Unkraut bewachsene 
Höfe und die die Bauernhöfe umgebenden Bambusbüsche, sodann 
die wasserreichen Reisfelder, besonders die terrassenförmig an Ab 
hängen angelegten, und schließlich die Teiche, in denen die Büffel 
baden, und die teichartigen Anlagen zur Erzeugung von Pflanzen 
wie Juncus effusus E., Zizania latifolia Turez., Nelumbo nucifera 
Gaertn. usw., als Brut- und Aufenthaltsstätten für die Mücken sehr
	        
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