gestellt, .,. Daß die sozialistischen Formen des Aufbaues gerade
dem technischen Fortschritte breite Möglichkeiten eröffnen, erkennen
sowohl die Führer der Gewerkschaftsbewegung als auch das tech-
nische Personal. Das ist die Erklärung für den den Erfolg Eurer Auf-
bauarbeiten gewährleistenden Arbeitseifer,'” (Aus einer Ansprache
an die Uraler Arbeiter, „Trud' vom 14, August 1925.)
„Trotz der Schwierigkeiten, auf die die Russen stoßen, ist jeder
— angefangen vom obersten Verwaltungsbeamten bis zum Jung-
arbeiter — bemüht, nach Kräften an der Erfüllung der Losung bei-
zutragen: Wir arbeiten in unseren Gruben zum Wohle der Gesell-
schaft und zu unserem eigenen Wohle, nicht für den Privatunter-
nehmer,” (Ber. der engl. Del.)
„Das Arbeiter- und Bauernrußland stellt das Gegenteil der kapita-
listischen Länder dar, die sich im Abstieg befinden.” (Schwedische
Delegation, „Trud‘ vom 22, Juni 1925,)
„Wir verbergen nicht, daß Euch noch sehr viel zu tun bevor-
steht ,. ., daß Ihr noch eine große Arbeit auf kulturellem Gebiete
leisten müßt, wir erkennen aber an, daß Ihr alles Menschenmögliche
getan habt, um die Prinzipien von Marx und Engels in die Tat umzu-
setzen. Wir wünschen Euch Glück zu dem begonnenen sozialistischen
Aufbau!“ (Aus dem Aufrufe der deutschen Delegation an die Ar-
beiter und Bauern Georgiens, ‚„Trud‘” vom 14, August 1925.)
Wir könnten noch viele andere Zitate bringen, die zeigen, in
welcher Richtung der Gedanke der Delegierten arbeitet. Sie treten an
die Probleme nicht vom abstrakten, sondern vom praktischen Stand-
punkt heran. Ihre Erklärungen sind das Produkt der verallgemeinerten
Erfahrung, was bei den einzelnen Delegierten deutlich in folgendem
zum Ausdruck kommt: „Ich wünsche dasselbe in Deutschland zu
sehen.‘” (Lehnert, Sozialdemokrat.) ‚Hier haben wir uns davon über-
zeugt, daß die sozialistische Gesellschaftsordnung durchaus möglich ist
und daß sie: von den Arbeitern Sowjetrußlands geschaffen wird.‘
(Freiberger, Sozialdemokrat.) „Ihr habt durch die Tat bewiesen, daß
das Proletariat eine sozialistische Wirtschaft aufbauen kann.‘ (Eschen-
horn, Sozialdemokrat) usw. Woran sehen sie den sozialistischen Cha-
rakter unserer Betriebe? Daran, daß sie der Arbeiterklasse gehören,
daß die Klasse der privaten Großunternehmer nicht mehr existiert, daß
die Erzeugnisse der Großindustrie gesellschaftliches Eigentum sind.
Die Delegationen wurden natürlich auch der privatkapitalistischen
Beziehungen gewahr, die noch in unserem Lande bestehen: Freier
Handel, zahlreiche Kleinunternehmungen und Wirtschaften in den
Städten bzw. Dörfern. Wichtig ist jedoch, daß sich die Arbeiter sehr
rasch klar wurden, wo sich das Schwergewicht befindet. Sie bemerkten,
wie gesagt, sofort die kapitalistischen Momente, interessierten sich aber
hauptsächlich dafür, ob in unserer Wirtschaft Elemente des Sozialismus
vorhanden sind, wie die Arbeiterklasse der Sowjetunion ihre Rolle in
der Produktion auffaßt. In unseren Hüttenwerken, Textilfabriken,
Bergwerken und Erdölfeldern usw. überzeugten sich die anfänglich
sehr skeptischen sozialdemokratischen Arbeiter, daß wir tatsächlich am
Sozialismus zimmern. Sie vertuschen nicht die schwachen Seiten
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