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eine Position vorbereiten sollte, die später von der Nutzentheorie
tatsächlich eingenommen wurde.
Wir stellen einen Satz Mills an den Anfang, der mit aller
Deutlichkeit die Ausgangsstellung der neuen Betrachtungsweise
kennzeichnet. Mill sagt: „Es kann (daher) als ausgemacht gelten,
daß, wenn zwei Länder miteinander mit zwei Waren Handel treiben,
der Tauschwert dieser Waren im Verhältnis zueinander sich den
Neigungen und Verhältnissen der Verbraucher auf beiden Seiten
anpassen wird, in der Weise, daß die von jedem Land verlangten
Mengen der Gegenstände genau ausreichen werden, einander zu
bezahlen‘“!). Er fügt dann allerdings hinzu: „Wir wissen, daß die
Grenzen, auf die die Schwankungen (der Tauschwerte. D. Verf.)
beschränkt sind, in dem Verhältnis zwischen den Produktions-
kosten in den beiden Ländern gegeben sind‘‘?).
. Hier haben wir deutlich die erwähnte Heteronomie der Preis-
bildung; denn es wird uns in diesen beiden Sätzen das Sonderbare
mitgeteilt, daß einerseits der Preis in bestimmt qualifizierten
Tauschvorgängen von den „Neigungen und Verhältnissen der
Verbraucher“ abhängig ist, während er andererseits bei „normalen“
Tauschvorgängen durch das ‚Verhältnis zwischen den Produktions-
kosten“ gegeben ist. Es wirken hier also zwei Erklärungen gegen-
einander. Die letztgenannte bestimmt die Grenze für die Geltung
der ersteren.
Es ist derselbe Widerspruch, der uns schon in der Markt-
preistheorie der Klassiker begegnete, mit dem Unterschied aller-
dings, daß, wie wir oben schon bemerkten, durch die Marktpreis-
theorie nur vorübergehende Preiserscheinungen erklärt werden,
denen gegenüber sich das Kostenprinzip stets wieder durchsetzt.
Der Widerspruch fällt bei ihr infolgedessen nicht so ins Gewicht
wie bei der Theorie der internationalen Werte. Man könnte mit
den Klassikern der Ansicht sein, daß gerade sie geeignet sei, den
stets wiederkehrenden entscheidenden Einfluß der Kosten erkennen
zu lassen.
1) Vgl. Mill, a. & OS. 129. „It may be considered, therefore, as established,
that when two countries trade together in two commodities, the exchange value of these
commodities relatively to each other will adjust itself to the inclinations and circum-
stances of the consumers on both sides, in such manner that the quantities required by
each country, of the articles which it imports from its neighbour, shall be exactly suf-
ficient to pay for one another.‘ (Deutsch: Ausgabe Waentig.)
2) Ebenda: „We know that the limits within which the variation is confined,
are the ratio between their costs of production in the one country, and the ratio between
their costs of production in the other.“
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