gebung ausübten, ist es heute, dank der schnellen Ver
kehrsmittel, der Druckerpresse und der daraus sich er
gebenden Verbreitung politischer und sozialer Kenntnisse,
zum erstenmal für jeden Erwachsenen der Gemeinschaft
möglich geworden, über alle öffentlichen Angelegenheiten
stets genau informiert zu sein, und in allen Kulturstaaten
ist jeder einfache Mann fast gezwungen, seinen, wenn auch
kleinen Teil, an den Pflichten und Arbeiten der Gesetz
gebung und Regierung zu übernehmen. So erschloß sich
der großen Menge der Männer ein weites Arbeitsgebiet,
von dem sich ihre Ahnen nichts träumen ließen. Die Ver
änderung, welche die Zivilisation hervorgerufen hat, er
weiterte das Feld männlicher Arbeit nach jeder Richtung
unendlich, während nur eine verhältnismäßig geringe An
zahl von Männern, die der Gesellschaft nichts als ihre
Muskelkraft zu bieten hatten, dadurch viele und unver
diente Leiden erdulden mußten. Solange die Welt besteht,
war das Gebiet männlicher Berufsarbeit niemals so viel
fältig, interessant und in seinen Resultaten für die Gesell
schaft so wichtig wie jetzt; niemals war im großen und
ganzen das männliche Geschlecht so voll und angestrengt
beschäftigt wie heute.
Wie in früheren Gesellschaftszuständen eine ungeheure,
fast niederschmetternde Last der wichtigsten physischen
Arbeit der Frau zufiel, so fällt heute unter den wohl
habenden und hochzivilisierten Klassen ein ungebührlich
großer Anteil dem Manne zu. Der dem modernen Leben
eigene, ungesunde Zustand, welcher Gehirn und Nerven
angreift und das Leben Tausender unserer Gesellschaft
verkürzt, gemeinhin als „Überanstrengung“ oder „Ner
vöse Erschöpfung“ bekannt, ist nur ein Beweis des
Übermaßes der geistigen Arbeit der Männer unserer ge
bildeten Klassen, die nicht nur sich, sondern auch eine
Anzahl vollständig parasitischer Frauen zu erhalten haben.
Was aber auch das den Mann betreffende Resultat des Um-
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