vate 5 v. H. geben müsse (S. 258), könne der Staat höhere
Preise für den Boden zahlen als der Private. Bei einem
steigen der Grundrente um 1 v. H. jährlich, werde die Til-
gung der Ankaufsumme im 47. Jahre vollendet sein.
Durch eine Berechnung, die Gosssen auf S. 263 aufstellt,
hat er den Nachweis dafür zu bringen versucht. Die
Grundrente werde von diesem Zeitpunkt an dem Staate
frei zur Verfügung stehen. Es werde dann nach dem
von ihm gefundenem Lehrsatz das größte des Lebensge-
nusses der ganzen Menschheit erreicht, der mit den ver-
schiedenen Verdiensten der einzelnen Menschen um das
Wohl der Gesamtheit zu vereinbaren sei. Die ganze von
dem Menschengesschlecht erarbeitete Masse der Genuß-
mittel und das auf jeden Kopf fallende Quantum werde
ein größtes und so werde der Erde durchaus
nichts zu einem vollendetem Paradiese
f e h l en (S. 276).
Die Beachtung, die Gossen mit seinen Vorschlägen ge-
suuden hat, hat den hohen Zielen, die er sich gesetzt hatte,
wenig entsprochen. Es ist anzunehmen, daß besonders
die auf mathematische Formeln gestützte Beweisführung,
mit der er den Vorbildern des Mathematikers Bernoulli
und des Naturforsschers E. H. Weber zu folgen versucht
hat, ein Hindernis für den Erfolg seines Buches gewesen
ist. Goethe hat einmal gesagt, daß er die Mathematik
als die erhabensste und nütlichste Wissenschaft ehre, so-
lange man sie anwende, wo sie am Platze sei. Er könne
es aber nicht loben, daß man sie bei Dingen mißbrauchen
wolle, die gar nicht in ihrem Bereiche liegen und wo die
edle Wissenschaft sogleich als Unsinn erscheine: Als ob
alles nur dann existiere, wenn es sich mathematisch be-
weisen ließe!
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