mit ihrer Hilfe geschaffenen Siedlungen wird der schönste
Lohn für ihre Mühe sein.
In den Versammlungen der Bodenreformer wird nach
meiner Ansicht noch immer zu viel geredet und zu wenig
praktische Arbeit geleistet. Was der Abgeordnete J o o s
den Bodenreformern im November 1925 zugerufen hat,
ist auch meine Meinung:
„Liebe Freunde, weniger Worte, eine einzige Tat.“*)
Die Bundeszeitschrift sollte mit gutem Beispiel vor-
angehen und weniger über Vorträge und Versammlun-
gen, und mehr über das entstehen und gedeihen von
Siedlungen berichten. Die der Bundeszeitschrift ange-
gliederte Zeitschrift „Die Heimstätte“, die von Johannes
Lubahn herausgegeben wird, sollte sich dieser Aufgabe
besonders widmen. In beiden Zeitschriften müssen die
Mitglieder viel mehr als es jetzt geschieht zur regen
Beteiligung an Bau- und Siedlungvereinen angehalten
werden. Im Auslande ist man uns an mehr als einer
Stelle in dieser Hinsicht voraus. Es hat auf mich einen
großen Eindruck gemacht, als ich vor Jahren mit einem
Dänen über Bauvereine sprach und die Tätigkeit des
großen Kopenhagener Bauvereins lobte und er mir sagte,
daß es bei ihnen in den Familien
„zum gutem Ton gehört,“
einem Bauverein anzugehören. Ich wollte, wir wären
in Deutschland so weit und ich halte es für eine dankens-
werte Aufgabe der Bodenreformer, es dahin zu bringen:
Ein Bodenreformer, der von anderen erwartet, was
er sselbst unterläßt, und sich nicht als eifriges Mitglied
einer Bau- oder Siedlunggenosssenschaft ausweisen kann,
hat seine Aufgabe nur halb erkannt.
Th geitfchrift Bodenreform 1926 S. 35.
27 Freese, Vodenreform
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