Full text: Leistung und Wert

Anhang 
Handelswert und Zahlungswert. 
Es ist in dieser schon vor dem Weltkrieg begonnenen Arbeit 
auf die Störungen, denen er den Handel ausgesetzt hat, keine Rück- 
sicht genommen, weil die Lehre von der kaufmännischen Buchhal- 
tung unabhängig von der Zeit und deren Inhalt ist und die Dinge 
über die wirtschaftlichen Opfer hinweg verhältnismäßig rasch wie- 
der in geordnete Bahnen zurückkehren. Wenn zum Schlusse der 
Kriegszeit und der wirtschaftlichen Anarchie, die ihr in Deutschland 
gefolgt ist, noch einige Worte gewidmet werden, so geschieht es, 
weil diese Zeit das Verhältnis von Handelswert und Zahlungswert 
in ein leider zu wenig gewürdigtes Licht gerückt hat. 
Wir leben in einer hochkultivierten Zeit. Der Handel verbreitet 
die Kultur, wie er von ihr befruchtet wird. Ein engmaschiges Netz 
von Handelsunternehmungen aller Art überspannt den einzelnen 
Staat; die Handelsbeziehungen der Staaten untereinander sind so in- 
nige geworden, daß es unmöglich wäre, sie aus der Welt zu schaffen 
und sich auf das Angebot und die Nachfrage des Inlandes ZUrüCkZU- 
ziehen. 
Der Handel entspringt dem Bedürfnis des Menschen nach den 
Sachen, die er zu seiner und der Seinen Ernährung, Bekleidung, 
Wohnung, überhaupt zu den durch seine Verhältnisse gegebenen 
Zwecken benötigt. Diese Sachen werden ihm nicht geschenkt. Der 
Wirtschaftsträger muß sie sich selbst schaffen durch eigene Arbeit 
und die Arbeit etwaiger Gehilfen, die er an dem Arbeitsertrage teil- 
nehmen läßt... Insoweit er das Geschaffene in seiner Wirtschaft ver- 
braucht, findet kein Handel statt. Es kann aber der Fall eintreten, 
daß er an manchen Erzeugnissen seiner Wirtschaft Überschuß hat, 
den er in derselben nicht verbrauchen kann, andererseits können 
ihm manche Sachen mangeln, die er in seiner Wirtschaft nicht oder 
wenigstens nicht in der gewünschten Menge oder Güte schaffen 
kann. Besteht nun noch eine andere Wirtschaft, in der das Umge- 
kehrte der Fall ist, Bedarf besteht nach dem Überschuß der ersteren 
Wirtschaft, dagegen das dieser Mangelnde im Überschuß vorhanden 
ist, so werden die beiden Wirtschaftsträger miteinander in Verbin- 
dung treten und die fraglichen Sachen austauschen. Diese gewinnen 
dadurch, da die Erlangung einer bestimmten Menge der einen Sache 
die Hingabe einer bestimmten Menge der andern bedingt, einen 
Wert, werden zu „Werten“ und zwar, weil der Eigentümer der 
Sache für sie eine möglichst große Menge der andern zu erhandeln 
suchen wird, zu Handelswerten. Die Möglichkeit, Handelsware aus-
	        
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