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durch die Erfolge, die sie in der Fürsorgestelle immer wieder zu sehen
bekommt, entwickelt sie ein dauerndes Interesse an Vorbeugung, Ver-
hütung, Behandlung und Heilung der Krüppel. Bedingung ist natür-
lich, daß ihr Bezirk, der ihr anvertraut ist, nicht zu groß ist. Sechs-
bis zehntausend Einwohner lassen sich bei der nötigen Übung von
einer Schwester versorgen.
Eine wichtige Aufgabe für die Schwestern ist auch die Bewachung
der orthopädisch tragbaren Apparate, die für Krüppel besschafft
werden. Die Aufsicht über die von der Fürssorgesstelle oder dem Land-
armenverband verschafften Apparate ist heute durchweg sehr mangel-
haft. Ich will ganz absehen von denjenigen Fällen, wo ein Apparat
überhaupt nicht benutzt wird, sondern nur daran denten, wieviel un-
nötige Belastung den Gemeinden dadurch entsteht, daß die Apparate
schlecht gepflegt, unrichtig angelegt oder nur zeitweise, etwa gar nur
zu den Kontrollsstunden angelegt werden. Jeder Apparat wird einem
lebenden Wesen angelegt und kann außer den gewollten Wirkungen
auch schädliche Wirkungen entfalten, besonders wenn er verbiegt oder
wenn er zu klein wird. Deshalb ist es sehr zweckmäßig, und ich ver-
lange das von den Fürsorgerinnen, daß sie jeden Apparatträger ihres
Bezirkes im Auge behalten und ihn, wenn es nötig ist, zur Vor-
stellung bringen.
Hiermit möchte ich schließen. Die Aussichten für weiteren Erfolg
in der Krüppelfürssorge, die in den lezten Jahren in Preußen einen
so segensreichen Aufschwung genommen haben, sind abhängig wie
alles im deutschen Vaterlande von einer langsamen Gesundung unserer
Verhältnisse einerseits. Andererseits aber davon, daß der gute Geist,
der jetzt im Krüppelfürsorgewesen herrscht, erhalten bleibt und ihm die
Freiheit gelassen wird, die er zu seiner weiteren Entwicklung nötig
hat. Möge uns der Geist der Menschenliebe und Nächstenliebe er-
halten bleiben, der uns heute beseelt, und mögen wir immer die Hilfs-
kräfte finden, deren wir für unsere hohe Aufgabe bedürfen.